Waldbrandübung der Feuerwehr auf dem Kuhberg

Der Bad Kreuznacher Stadtwald ist über 1.000 Hektar groß. Und wegen besonders trockener Böden überdurchschnittlich waldbrandgefährdet. Eine große Herausforderung für die Feuerwehr der Stadt. Die daher am gestrigen Samstagvormittag (17.5.2025) eine Waldbrandübung durchführte. Gegen 9 Uhr alarmierten die Übungsleiter die Feuerwehr als Spaziergänger per Telefonanruf. Als Übungslage hatten die Verantwortlichen folgendes Szenario vorbereitet: etwa 150 Meter unterhalb des Löschwassertanks brach ein Waldbrand aus, der sich auf zwei Bereiche erstreckte. Auf der linken Seite standen etwa 50 m² und auf der rechten Seite etwa 250 m² Wald in Flammen. Das Feuer drohte sich weiter auszubreiten.

Faltbehälter mit 5.000 l Fassungsvermögen

Nach Erkundung des Einsatzleiters Matthias Heblich (stellvertretender Zugführer Löschbezirk Nord) wurde ein Löschfahrzeug in ausreichendem Abstand zu dem Brand positioniert, von dem aus ein Löschangriff mit mehreren Rohren entwickelt wurde. Zwei Tanklöschfahrzeuge mit 4.500 Liter und 3.000 Liter Wasserinhalt sorgten für ausreichenden Nachschub des benötigten Löschwassers und speisten einen Faltbehälter mit 5.000 Liter Fassungsvermögen, als Puffer für das Löschfahrzeug. Danach fuhren die Tanklöschfahrzeuge zur Wasseraufnahme zu einem Unterflurhydrant in der Nelli-Schmithals-Strasse, der die Fahrzeuge in wenigen Minuten wieder mit Wasser befüllte.

Anlage eines brennmaterialfreien Wundstreifens.

Damit sich die Fahrzeuge in den engen Waldwegen nicht begegnen, wurde eine Einbahnstraßenregelung eingerichtet und die Fahrstrecke mit umlegten Verkehrsleitkegeln (die Spitze zeigt in die Fahrtrichtung) gekennzeichnet. Dies ist insbesondere für hinzualarmierte Feuerwehrkräfte hilfreich, die nicht ortskundig sind. Durch enormen Funkenflug, kam es in weiterer Entfernung zu Spotfeuern, die von Feuerwehrleuten mit 20 Litern fassenden Löschrucksäcken gezielt mit einer Handpumpe in der Entstehung bekämpft wurden.

Gute Laune, weil es nur eine Übung war: Julien Schmitzdorf (links) und Marcel Gehring mit den 20 l Wasser fassenden Löschrucksäcken.

Um die Wasserversorgung an der Einsatzstelle sicherzustellen, wurde von dem 75 m³ fassenden Löschwassertank eine B-Leitung zu dem Löschfahrzeug gelegt und mit einer am Tank stationierten Tragkraftspritze über angeschlossene Saugleitungen das Waser entnommen und gefördert. Mit speziellem Waldbrandwerkzeug wurden zwei Wundstreifen von je 1 Meter Breite und etwa 10 Meter Länge angelegt, um ein Übergreifen des Feuers auf noch nicht betroffene Bereiche zu verhindern. Dabei wird jegliches brennbares Material auf dem Waldboden entfernt.

Mitglieder des Führungsdienstes unterstützten mit einem Einsatzleitwagen den Einsatzeiter vor Ort und stellten Kartenmaterial für die Lagekartenerstellung zur Verfügung. Auch Wehrleiter Michael Seibel machte sich vor Ort ein Bild von der Lage. Nach etwa drei Stunden konnte die Übung beendet werden. Die Übungsleiter Tim Helmes, Jeffrey Mitchell und Alexander Jodeleit waren mit dem Übungsablauf zufrieden. Im Feuerwehrhaus erfolgte eine Nachbesprechung der Übung, um aus den gewonnen Erkenntnissen Verbesserungen zu erzielen. Für die anstehende Vegetations- und Waldbrandsaison sehen sich die Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Bad Kreuznach gut gerüstet.


Quelle und Bilder: Freiwillige Feuerwehr Bad Kreuznach