Klaus Stieringer ist ein bundesweit gefragter Stadtmarketing-Spezialist. Und einer der wenigen, der von seinem Fachwissen und vor allem von seiner jahrzehntelangen Erfahrung auch andere profitieren lässt. Auf Vermittlung des Bad Kreuznacher Herrenausstatters Mike Mattern präsentierte der erfolgreiche Macher das über 23 Jahre auch gegen Widrigkeiten aufgebaute Bamberger Modell auf der Veranstaltung „Den Einzelhandel stärken“ der Redaktion von tourismusbeitrag-so-nicht.de am Donnerstag dieser Woche (15.5.2025) auf der Kauzenburg.

Was die Teilnehmer*Innen da hörten, ließ sie staunen. Etwa der Bericht von der Veranstaltung „Bamberg zaubert“. Erst vor wenigen Jahren erstmals angeboten besuchen mittlerweile an drei Tagen im Juli über 250.000 Besucher*Innen das Event. Etwa so viele, wie der mit einer über 200jährigen Tradition ausgestattete Bad Kreuznacher Jahrmarkt anlockt. Mit seinen 20 eintrittsfreien Auftrittsflächen im dortigen Stadtgebiet erinnert die Veranstaltung, die unzählige magische Momente liefert, an das Bad Kreuznacher Fest 1990 zu Ehrung der Stadtrechte. Die ein einmaliges Event blieb.
Diese und andere Veranstaltungen in Bamberg sind zu fast 100% durch Sponsoren finanziert. Ein weiterer Unterschied: während in Bad Kreuznach seit dem im Februar 1998 vom damaligen Oberbürgermeister Rolf Ebbeke durchgeführten Stadtmarketingseminars in Homburg / Saar „Stadtmarketing“ eine amtliche Zuständigkeit hat (und daher nichts Wesentliches geschieht) ist die entsprechende Arbeitsplattform in Bamberg rein privatwirtschaftlich organisiert. Mit einem sehr überschaubaren Zuschuss der dortigen Stadtkasse (70.000 Euro).
Das Motto des dortigen Trägervereins, „Wirtschaft fördern, Unternehmen vernetzen und Menschen Freude bereiten“ wurde in Bad Kreuznach so noch nie formuliert. Und auch noch nie praktiziert. Noch deutlicher erkennbar wird der Unterschied der Arbeitsweise in beiden Städten (und damit die Defizite in der Nahe-Metropole) wenn man sich die interne Leitlinie für die Arbeitsweise des Bamberger Stadtmarketings anschaut. Während in Bad Kreuznach oft kleinkarierter Neid und Missgunst zwischen relevanten Akteuren vorherrschen, definiert Bamberg ein unmißverstädnliches Ziel:
„Das Miteinander im Verein ist absolut auf Augenhöhe“. Auch das wird in Bad Kreuznach weder formuliert noch praktiziert. Hier laden selbst von Zwangsbeiträgen finanzierte Institutionen Presseorgane nicht, deren Reichweite überregionale und im Sinne des Innenmarketings erhebliche lokale Aufmerksamkeit generiert. Ganz nach dem Motto: lieber im kleinen Kreis vor sich hinmauscheln, als Pöstchen und Einfluss zu gefährden. Klaus Stieringer zeigte konkrete Praxisbeispiele auf, wie „Stadtmarketing Bamberg“ den dortigen Wirtschaftsraum Stadt nachhaltig mit immer wieder gesetzten Impulsen lebendig erhält, vernetzt und dadurch gezielt Unternehmen fördert.