Leserbrief des Gerd Cremer zum Hybrid-Angebot der Stadtwerke

Leserbrief von
Gerd Cremer

Die Stadtwerke wollen ein neues Verkaufsargument den Bad Kreuznachern darlegen: eine Hybridheizung. Die Stadtwerke argumentieren, dass es bisher unwirtschaftlich war, in Ein- und Mehrfamilienhäusern älteren Baudatums auf eine Wärmepumpe umzustellen. Dies ist nicht richtig und ich widerspreche dem Heizungsmodell. Ich habe in zwei Objekten die Heizung von Öl und Gas, eins Baujahr 1919 (Umstellung auf WP 2021) in Feilbingert und eins Baujahr 1980 (Umstellung auf WP 2008) Kreuznach Süd sehr zufriedenstellend umgerüstet.

In beiden Objekten benötige ich keine Zusatzheizung in Form eines elektrischen Heizstabes oder einer Gaszusatzheizung oder in Form einer Hybridheizung wie die Stadtwerke es jetzt präsentieren. In dem Haus von 1919 in Feilbingert hatte ich rund 40 % der Außenwandfläche und auch den Dachboden nachträglich mit Styroporplatten von 10cm isoliert. Doppelglasfenster usw hatte es schon. Das Haus von 1980 in Kreuznach Süd ist ein Fertighaus mit einer guten Isolierung. Unterstützt wird die zentrale Warmwasserbereitung durch ebenfalls 2008 eingebaute Solarthermie von 4 Quadratmeter.

Und einem 450 Liter Warmwasserbehälter, in welchem 27 Liter ständig warmgehalten werden. Eine Warmwassertemperatur von 60 bis 65 Grad ist nicht notwendig bezüglich der Salmonellenbildung, da die Menge unter der gesetzlichen Größe liegt. Im Winter habe ich eine ausreichende Warmwassertemperatur von rund 45 bis 50 Grad. Durch die Wärmepumpen habe ich beide Häuser von Effizienzklasse E oder F auf Effizienzklasse A gehoben. Ohne weiteres zutun.

Und damit das GEG erfüllt. Das Stadtwerke-Konzept klingt zwar technisch ganz vernünftig. Wenn man faule Kompromisse eingehen muss wegen schwachsinniger Gesetzeslage. Was mich aber amüsiert, ist die immer wieder mal zu lesende Info in den Medien, dass Energieversorger in einigen Jahren die Gasnetze rückbauen wollen. Und dann liest man in der letzten Zeit, dass Deutschland wieder Gas billig über Umwege aus Russland beziehen könnte. Also ist das Angebot doch ein vermeintlich gut gemeinter Werbegag.