Wird der Salinenbrunnen vor dem Abriss gerettet?

Eigentlich wäre am Salinenbrunnen in diesem Sommer ein Fest fällig. Das zu seinem 55jährigem Bestehen. 1970 wurde die Betonkonstruktion mit einer Spende der heutigen Volksbank Rhein-Nahe-Hunsrück errichtet. Seit Jahren plätschert wegen dem schlechten Bauwerkszustandes kein Wasser mehr in dem Brunnen. Eine Sanierung der Betonteile würde über 20.000 Euro kosten. Zusätzlich müsste die Wassertechnik erneuert werden. Dafür würden weitere 10.000 bis 15.000 Euro fällig. Da es sich bei den städtischen Brunnen haushaltsrechtlich um freiwillige Ausgaben handelt, steht dieses Geld nicht zur Verfügung. Denn der Stadthaushalt steckt tief in den roten Zahlen.

Nicht einmal für die Pflichtaufgaben ist genug Geld da. Nicht einmal für den Betrieb der technisch funktionsfähigen Brunnen. Etwa den auf dem Kornmarkt, dessen Inbetriebnahme einige tausend Euro kosten würde. Weshalb er trocken liegt. Auch ein Abbruch des Salinenbrunnens wäre nicht billig. Würde etwa 10.000 Euro kosten. Aber dieses Geld käme zu 100% aus einem Förderprogramm (KIPKI). Weshalb der Abriss des Salinenbrunnens im Jubiläumsjahr bereits beschlossene Sache war. Die Verwaltung hatte dazu auch schon einen konkreten Plan entwickelt: „nach dem Abbruch soll an gleicher Stelle entsiegelt sowie ein grosskroniger Baum gepflanzt und Sitzmöglichkeiten aufgebaut werden.“

So steht es in einer Beschlussvorlage (Drucksachennummer 25/096) für die Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung, Bauwesen, Umwelt und Verkehr (PLUV), die am 11.3.2025 stattfand. Doch zur Behandlung des Verwaltungsvorschlages kam es nicht. Oberbürgermeister Emanuel Letz, der auch Baudezernent ist, nahm den Punkt von der Tagesordnung. „Gewisse Dinge können vielleicht noch geheilt werden“, merkte der OB zunächst allgemein an. Um dann zu berichten, dass sich der Sohn des Künstlers gemeldet habe. Mit de möchte sich Emanuel Letz vor einer endgültigen Entscheidung „austauschen“. Auch von der Unteren Denkmalschutzbehörde der Kreisverwaltung hat Letz Post bekommen.

Obwohl laut Verwaltungsvorlage der Salinenbrunnen ausdrücklich nicht nicht unter Denkmalschutz steht. „Vielleicht gibt es ja Lösungen“, deute der Oberbürgermeister an. Um abschließend festzustellen, dass eine Restaurierung von ihm favorisiert wird. Auch wenn das teuer werde. Letz hofft daher auf Sponsoren. Widerspruch von den Ausschussmitgliedern gab es keinen. Bis heute allerdings auch keine weitere Sachstandsinformation. Ob der Salinenbrunnen also erhalten oder abgerissen wird, steht bisher nicht fest. Besonders ans Herz gewachsen sein dürfte der Brunnen den Gästen des „Le Bistro“, dessen Aussengastronomie über drei Jahrzehnte lang im Sommer neben dem Salinenbrunnen stand.