In den vergangenen Wochen hat ein Wolf im Raum Sobernheim einige Nutz- und Wildtiere gerissen. Die Bilder der angefressenen Tiere haben zu emotionalen Diskussionen geführt. Von den einen wurden die Wölfe als zum Abschuss freizugebende Raubtiere dargestellt. Von den anderen der Tod der Wild- und Nutztiere als natürlicher Gang der Dinge in der Natur dargestellt. Vor vier Tagen, am Gründonnerstag (17.4.2025) letzter Woche, wurden in Remagen (nördlich von Koblenz) auf einem Schäferhof 12 tote Schafe und Ziegen gefunden.

Nicht blutig zerfleischt. Sondern mit aufgeblähten Mägen und Schaum vor dem Maul. Getötet nicht von einem Wolf. Sondern von einem (oder mehreren) Menschen. Die ihren Grünschnitt nicht der Biotonne anvertraut haben (in der wäre sonst ja kein Platz mehr für die Reste vom Feiertagsessen gewesen). Sondern über den Zaun auf eine Heuwiese geworfen: „Eibe und Lorbeer in einer Menge, die man sich nicht vorstellen kann“.
Neben den 12 toten Tieren steht das Schicksal weiterer mit Vergiftungserscheinungen auf der Kippe. Auch im Kreis Bad Kreuznach sterben Jahr für Jahr mehr Pferde, Kühe, Rehe, Ziegen, Schafe und Mufflons durch Unfälle mit Menschen, etwa im Strassenverkehr. Wer ist angesichts dieser Fakten das gefährlichere Raubtier: Wolf oder Mensch? Das sollte bei der Diskussion über die Rückkehr der Wölfe nicht außer Acht gelassen werden.