Aufgrund der Berichterstattung über einige Straftaten in den vergangenen Wochen und Monaten halten einige Einwohner*Innen Bad Kreuznach für einen Hort der Kriminalität. Wie die vor Wochen veröffentlichte Polizeistatistik dazu belegt, ist dem nicht so. Auch im Vergleich zu Nachbarstädten steht Bad Kreuznach nicht signifikant schlechter da. Trotzdem ist der subjektive Eindruck vorhanden. Insbesondere ältere Mitbürger*Innen glauben eine Verschlechterung der Verhältnisse zu erkennen. Das ist leicht zu erklären.

Während heute über mehrere Radiosender, Regionalfernsehen und vielfältige Internetangebote täglich mehrfach berichtet wird, gab es in deren Jugend nur die Regionalzeitung als Informationsquelle. Wenn man den Verantwortlichen in Politik und Staat einen Vorwurf machen kann, dann den, dass dieser Zusammenhang all seinen Konsequenzen der Bevölkerung nicht im notwendigen Maße verdeutlicht wird. Nur um deutlich zu machen, wie die Lage in der Nahemetropole wirklich ist, hat tourismusbeitrag-so-nicht.de die Polizeimeldungen der Region vom Wochenende um Bad Kreuznach herum ausgewertet.
Während es von der örtlichen Polizeiinspektion für deren Zuständigkeitsbereich auch im Kreis keine einzige Meldung gab, wurde in der Region einiges an Kriminalität festgestellt. So in Kirn eine Fahrerflucht (siehe gesonderter Bericht in der heutigen Ausgabe). Im Dienstbezirk Hunsrück (Simmern) kam „zu einem gewöhnlichen Aufkommen von polizeilich relevanten Sachverhalten und Verkehrsunfällen, ohne erwähnenswerte Besonderheiten“. Die Polizei in Bingen hatte ebenfalls einiges zu tun.
U.a. wegen Idioten, die Gullideckel und Kanalabdeckungen entfernten und so Lebensgefahr für Passanten und Verkehrsteilnehmer*Innen bewirken. Festgestellt wurden diese Straftaten am Karsamstagmorgen (19.4.2025). Zunächst aus dem Bereich der Straße Am Langenstein in Bingen-Büdesheim. Später auch aus Globusallee in Bingen-Kempten ein. Gegen Mittag wurden dann zwei weitere fehlende Kanaldeckel in der Straße Am Ockenheimer Graben in Bingen-Kempten gemeldet. Die fehlenden Abdeckungen konnten vor Ort nicht wieder aufgefunden werden.
Daher geht die Polizei derzeit von dem Diebstahl der schweren und unhandlichen Gegenstände aus. Nach Einschätzung der Polizeiinspektion Bingen kommt als Tatzeit die Nacht vom 18. auf den 19. April in Frage. Zeugenmeldungen sind erwünscht. Und werden von der Polizeiinspektion Bingen unter der Rufnummer (06721) 90 50 angenommen. Der Fall eignet sich gut als Beleg für die eingangs vorgestellte These zur verstärkten Wahrnehmung von Kriminalität. Kanaldeckeldiebstähle gabs auch schon vor 40 Jahren. Die Idioten sterben eben nicht aus.