Auch wenn es am Ende nach Angaben der Polizei nur rund 70 Veranstaltungsteilnehmer*Innen waren, wurden diese massiv und sichtbar geschützt. Ein Mannschaftswagen der Polizei blockierte die Alte Nahbrücke. Beamte der Polizeiinspektion und sechs Kräfte des Kommunalen Vollzuges waren im Einsatz, um die Kundgebung gegen Rassismus am gestrigen Freitagnachmittag abzusichern. Unter dem Motto „Menschenwürde schützen!“ veranstaltete das Bündnis „Kreuznach für Vielfalt“ einen Aktionstag. Die Veranstalter appellierten für ein vielfältiges, menschenwürdiges und diskriminierungsfreies Zusammenleben aller. Musikalisch untermalt wurde die Kundgebung vom Attac-Chor aus Simmern.

Der 21. März ist der „Internationale Tag für die Beseitigung rassistischer Diskriminierung“ der Vereinten Nationen und mahnt an das „Massaker von Sharpeville“, bei dem die südafrikanische Polizei am 21. März 1960 im Township Sharpeville 69 friedlich Demonstrierende erschoss. Das Bündnis „Kreuznach für Vielfalt“ ist ein Netzwerk von Vereinen und Verbänden in Stadt und Landkreis Bad Kreuznach, das sich für demokratische Werte sowie gegen Extremismus und Rassismus in der Region einsetzt. Es wird gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Die Zahl fremdenfeindlicher sowie rechtsextremer Straf- und Gewalttaten steigt in Deutschland seit Jahren an. Laut Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage im Bundestag vom Februar wurden für das Jahr 2024 vorläufig mehr als 41.400 Fälle registriert – ein sprunghafter Anstieg zu den 28.945 Fällen im Jahr 2023. Diakonie Deutschland, Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe fordern politische Schritte, um das zivilgesellschaftliche Engagement gegen Rassismus, Hass und Diskriminierung in einer Zeit zu stärken, in der nationalistische und menschenverachtende Rhetorik weltweit zunimmt.