„Wir waren schon bei ihrem Nachbar und haben noch Reinigungsmittel übrig“

Im Frühjahr bringen viele Eigentümer Dach, Balkon, Garten oder Hof auf Vordermann. Aus diesem Grund sind gerade in dieser Zeit in regionalen Zeitungen Werbeflyer und in Sozialen Medien Werbehinweise für Reinigungsarbeiten rund ums Haus veröffentlicht. Aber Achtung. Unter den ihre Angebote bewerbenden Unternehmen tummeln sich einige schwarze Schafe. Zweifelhafte Firmen gehen oft mit aufdringlichen Verkaufsmethoden vor und verlangen überteuerte Preise. Sie verteilen Werbeflyer auch in Briefkästen.

Außerdem klingeln einige unangemeldet an der Haustür, um ihre Dienste anzubieten. „Wir waren schon bei ihrem Nachbar und haben noch Reinigungsmittel übrig“, ist ein typischer Satz den Verbraucher:innen zu hören bekommen. Die selbsternannten Handwerker drängen dazu, direkt Verträge für eine Dachreinigung oder ähnliches zu unterschreiben. Oft wird vor angeblich akuten Gefahren gewarnt und man pocht auf sofort durchzuführende Maßnahmen. Die Anbieter kassieren immer in bar und sind danach nicht mehr zu erreichen.

Wer einen Auftrag zur Reinigung eines Daches, einer Terrasse oder eines Gehwegs vergeben möchte, sollte daher einige Tipps beachten. Fremde Anbieter sollten nie spontan an der Haustür beauftragt werden. Es ist ratsam, sich zunächst eine Visitenkarte oder ein Faltblatt mit Angaben wie Firmenname, Firmenanschrift und gegebenenfalls Internetadresse geben zu lassen. Um diese Angaben anschließend in Ruhe zu prüfen. Diese Vorsicht gilt ebenso bezüglich bunten Flyern in Briefkästen und Zeitungen, die Rabatte und perfekte Ergebnisse versprechen.

Wer durch einen solchen Flyer Kontakt mit einer Firma aufnimmt, sollte unbedingt prüfen, ob das Unternehmen tatsächlich existiert und an der angegebenen Adresse seinen Sitz hat. Vorab sollte ein Kostenvoranschlag inklusive Mehrwertsteuer („brutto“) verlangt werden. Diesen kann man dann mit Angeboten weitere Anbieter vergleichen. Wer allein und verunsichert ist, sollte einen Nachbarn oder eine sonstige Vertrauensperson hinzuziehen und um Unterstützung bitten.

Wer trotz aller Vorsicht Opfer von Betrügereien wird, sollte in jedem Fall Anzeige bei der Polizei erstatten. Auch, wenn nur der Verdacht auf Betrug besteht, sollte die Polizei kontaktiert werden. Weitere Informationen zum Thema finden sich auch auf den Internetseiten der Polizei. Eine erste Einschätzung des Falls erhalten Verbraucher:innen auch an der kostenlosen Erstberatungs-Hotline der Verbraucherzentrale unter (06131) 28 48 120 (montags, mittwochs und donnerstags von 10 bis 16 Uhr).

Quelle: Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz