Mit seinem bildungspolitischen Informationsprojekt hat der rheinland-pfälzische Landtag in dieser Woche drei Tage lang Station an der Berufsbildenden Schule (BBS) 1 Mainz Technik gemacht. Landtagspräsident Hendrik Hering war an einem Tag zu Gast und diskutierte mit den Schülerinnen und Schülern. Der Landtag Rheinland-Pfalz führt seit dem vergangenen Jahr regelmäßig dieses neuartige Informationsangebot für den berufsbildenden Bereich durch. Landtagspräsident Hendrik Hering sagte:

„Ziel dieses speziellen Schulprojektes ist es, das Interesse junger Menschen im berufsbildenden Bereich an Politik und Demokratie zu fördern, ihnen grundlegendes Wissen über die Funktions- und Arbeitsweise des Landtags Rheinland-Pfalz zu vermitteln, für Demokratie zu begeistern und aufzuzeigen, wie sie sich einmischen und beteiligen können“. Und dies vor allem für eine bisher in der politischen Bildungsarbeit unterrepräsentierten Zielgruppe: den Schülerinnen und Schülern von berufsbildenden Schulen.
Immerhin stellten die berufsbildenden Schulen auch die größte weiterführende Schulart in Deutschland und in Rheinland-Pfalz dar, so Hendrik Hering. Studien zeigten zudem, dass Lernende an berufsbildenden Schulen im Vergleich zu Lernenden an Gymnasien die Demokratie kritischer sähen, sich von der Politik weniger vertreten fühlten und sich als politisch weniger wirksam erlebten. „Dem wollen wir mit unserem Programm entgegenwirken“, so der Landtagspräsident. Das Projekt wird vom rheinland-pfälzischen Bildungsministerium unterstützt.
Bei der Diskussion mit Hendrik Hering ging es insbesondere um Themen wie die Inflation und die hohen Lebenshaltungskosten oder auch das Wählen mit 16 Jahren. Auch wünschten sich die Jugendlichen mehr Wertschätzung für handwerkliche Ausbildungsberufe. Das Konzept des BBS-Projektes besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten. Zum einen können sich die Schülerinnen und Schüler an einem modernen Informationsstand über die Arbeits- und Funktionsweise des Landtags informieren.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, an einem Kunst- und Dialogprojekt teilzunehmen, das der Landtag gemeinsam mit einem Graffitikünstler entwickelt hat. Hierbei greifen die Teilnehmenden zu Spraydosen und visualisieren ihre politischen Botschaften. Die Kunstwerke dienen später als Anknüpfungspunkt, um mit dem Landtagspräsidenten oder seinen Vizes ins Gespräch zu kommen. Abgerundet wird das Programm schließlich durch interaktive Workshops, die interessierte Schulklassen während des Aktionszeitraumes buchen können.
Um sich intensiver mit dem Landtag und der Landespolitik auseinanderzusetzen. Die Workshops sind beispielsweise überschrieben mit Titeln wie „Stammtischparolen – die lasse ich nicht einfach stehen“, „Landespolitik – aber EINFACH“, „Die EU und DU“ oder „Dampf ablassen“, in dessen Rahmen die Schülerinnen und Schüler Rückmeldung geben, wo ihnen der Schuh drückt oder was sie in der Politik aufregt und sie gerne anders machen würden. An der BBS Mainz hatten sich im Vorfeld knapp 250 Schülerinnen und Schüler für 15 Workshops angemeldet.
Quelle und Bild: Landtag Rheinland-Pfalz