Fehlender Hochwasserschutz am Ellerbach mobilisiert Anwohner*Innen

Über drei Dutzend Anwohner*Innen nahmen am gestrigen Dienstagabend (25.2.2025) im Faust-Haus an der Informationsveranstaltung von tourismusbeitrag-so-nicht.de zur Hochwassergefahr am Ellerbach teil. Weil die hauptamtliche Stadtverwaltung bei dieser wichtigen Aufgabe leider untätig bleibt, übernehmen Einwohner*Innen ehrenamtlich die Verantwortung. Und sorgen für die Information der Bevölkerung. Am gestrigen Abend waren das neben anderen Mike Mattern vom gleichnamigen Herrenausstattergeschäft auf der Mühlenteichbrücke (gegenüber Ad Opticum).

Im proppenvollen historischen Sitzungssaal und den Nebenräumen des Faust-Hauses drängten sich am gestrigen Dienstagabend Anwohner*Innen des Ellerbaches und weitere besorgte Bürger*Innen, um Informationen zu erhalten und ihre Sorgen und Fragen zu formulieren.

Und der frühere AZ-Redakteur Heinz-Günther Mades. Mike Mattern hatte am vorvergangenen Wochenende die Quellen und Verläufe von Ellerbach und Gräfenbach aufgesucht. Und berichtete der Versammlung von den dort gewonnenen Eindrücken. Mattern hatte sich auch intensiv mit den bereits sehr weit fortgeschrittenen Hochwasserschutzplänen der Verbandsgemeinde Rüdesheim und der Bach-Anrainer-Gemeinden beschäftigt. Sein Fazit: „die Verbandsgemeinde Rüdesheim ist sehr aktiv und tut einiges für Wasserrückhaltung und -versickerung. Die machen in diesem Punkt eine tolle Arbeit.

Heinz-Günther Mades (stehend) präsentiert und erläutert im Beistand seiner Frau die aktuellen Starkregenkarten und die Darstellung der Gefahrenalge rund um den Ellerbach. Zuvor hatte Mike Mattern (rechts sitzend) das Engagement der Verbandsgemeinde Rüdesheim herausgestellt, deren Maßnahmen auch den Unterliegern im Stadtgebiet helfen.

Danke dafür an Bürgermeister Markus Lüttger und sein Team“. Auch das für alle dortigen Bürger*Innen frei zugängliche Informationsangebot sei sehr hilfreich. In der Stadt Bad Kreuznach sieht es dagegen ganz anders aus. Darauf wies der verantwortliche Redakteur von tourismusbeitrag-so-nicht.de, Claus Jotzo, hin. Obwohl die entsprechenden Untersuchungsergebnisse zu Defiziten beim Hochwasser- und Starkregenschutz im Stadtgebiet der Stadtverwaltung bereits seit 2023 vorliegen und Anfang 2024 mehrere Informationsveranstaltungen stattfanden, ist bis heute eine amtliche Veröffentlichung all dieser hilfreichen Daten durch die Stadtverwaltung nicht erfolgt.

Das Versagen der Verantwortlichen in der Stadt und deren völlige Fehleinschätzung der Hochwassergefahr am Ellerbach werde auch durch deren Vorgehensweise bezüglich des Bauprojektes der Lebenshilfe deutlich. Die Details dazu berichtete Heinz-Günther Mades. Er und seine Ehefrau hatten Ende Januar diesen Jahres innerhalb weniger Tage acht weitere betroffene Grundstückseigentümer motiviert und gemeinsam einen Bad Kreuznacher Rechtsanwalt beauftragt, gegen das von der Stadt vorgeschlagene, beschleunigte baurechtliche Verfahren ohne Regelumweltprüfung vorzugehen.

Die anwaltliche Klageandrohung führte schliesslich dazu, dass die Stadtverwaltung in der Stadtratssitzung am 20.2.2025 in diesem Punkt umschwenkte. Und dem Stadtrat den zuvor bereits von der Fairen Liste eingereichten Antrag auf Durchführung eines Regelverfahrens schlussendlich vorschlug. Was von dem Gremium einstimmig angenommen wurde. Heinz-Günther Mades hatte u.a. die aktuellen Starkregenkarten des Landes ausgewertet und für die Versammlung mitgebracht. Daraus ergibt sich, dass Teile des Lebenshilfe-Grundstückes nicht nur durch den Ellerbach, sondern auch durch bei Starkregen vom Kauzenberg abfließenden Wassermassen bedroht sind (weitere Berichte folgen).