Es war eine der Personalien, mit der die Bad Kreuznacher FDP schon in der letzten Ratsperiode positiv auf sich aufmerksam gemacht hat. Obwohl der frühere Leiter des Landesbetriebes Mobilität kein Parteimitglied ist, wurde er von den Liberalen in den wichtigen Ausschuss für Stadtplanung, Bauwesen, Umwelt und Verkehr (PLUV) geschickt. Dort sitzt er jetzt auch nach der Kommunalwahl vom 9.6.2024. Und bereichert die Diskussion immer wieder mit inhaltlich fundierten Aussagen und sachdienlichen Hinweisen. Sowie mit unkonventionellen Wortmeldungen. In der PLUV-Sitzung am 4.2.2025 sogar mit einem Schuldbekenntnis.

Dieses gab Norbert Olk im Zusammenhang mit dem vierstreifigen Ausbau der B 428 zur Anbindung des Grenzgrabens an die Bundesstrasse ab. Im Rahmen des ab Mai diesen Jahres durchgeführten vierstreifigen Ausbaues des Teilabschnittes zwischen den Kreiseln Mainzer und Bosenheimer Strasse wird es an der Einmündung des Grenzgrabens auf die Bundesstrasse (Höhe Rehner) einen Behelfskreisel geben. Damit soll eine weitgehend staufreie Verkehrsführung vom Kreisel Mainzer Strasse Richtung Bosenheim sichergestellt werden. Norbert Olk informierte mehrere Ausschusskollegen, die die entsprechende Presseerklärung der Stadt nicht gelesen hatten, über diesen Sachverhalt.
Worauf sich Dr. Claudia Eider zu Wort meldete. Die Fraktionsvorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion erinnerte daran, dass die Sozialdemokraten bereits in der vorvergangenen Ratsperiode dort einen Verkehrskreisel wünschten. Denn der hätte neben der Verkehrsführung Richtung Bosenheim auch die Anbindung des damals noch in Planung befindlichen Gewerbegebietes ermöglicht. Geplant werden durfte dieser Kreisel damals nicht, weil der Landesbetrieb Mobilität (LBM) das verhinderte. Damaliger Chef des LBM war Norbert Olk. Und bekannte seine Verantwortung mit dem in städtischen Gremien zuvor nie gehörten Ausruf „ich bin schuld“.
Und erlebte, wie von Wilhelm Busch in dessen Gedicht „Kritik des Herzens“ vorhergesagt, die volle positive Resonanz auf so viel Selbstkritik. Diese Aufnahmefähigkeit nutzte Olk für eine kurze Erinnerung an die damals vom LBM angeführten Versagungsgründe. So wurde die Hanglage und die in deren Folge bergab gefahrene Geschwindigkeit als ein technisches Problem benannt. An der hat sich zwar nichts geändert. Aber der von der LBM-Amtslast befreite Olk möchte heute einen Kreisel nicht mehr ausschließen. Was sich wohl weniger in veränderten Verkehrsdaten, sondern mehr in der engen Zusammenarbeit begründet, die die FDP mit der SPD seit einigen Jahren pflegt.