Ensminger-Busse zur Schlossgartenstrasse: „nur in Stoßzeiten wirkliche Stausituation“

Am heutigen Samstag (15.2.2025) wird am sechsten Tag in Folge der Verkehr auf der Ebernburger Schlossgartenstrasse durch eine Wechselampel geregelt. Das sorgt für erhebliche Verärgerung sowohl im Stadtteil. Als auch bei den Menschen in den angrenzenden Gemeinden, die auf dem Weg in die Stadt und zurück nach hause ausgebremst werden. In den Sozialen Medien gibt es aber auch Stimmen – teils von Personen, die von der Behinderung gar nicht persönlich betroffen sind – die die Lage als weniger schlimm einstufen.

So schreibt Katharina G. in der Facebook-Gruppe „Stadtteil Bad Münster am Stein / Ebernburg: „meine Güte! Das ist doch nun mal notwendig und hier wird so getan, als wäre Vollsperrung. Es dauert länger, ja. Man könnte sich aufregen, aber man ist nicht verpflichtet dazu! Wenn Euch nichts Schlimmeres widerfährt als das, könntet Ihr auch mal froh sein!“ Und Patric Korf merkt an: „naja ich muss sagen, dass ich es mir schlimmer vorgestellt hatte. Klar, beim Feierabend Verkehr staut es sich mal. Aber ansonsten geht es eigentlich klar.“

Auf diese Stimmen stützt sich Ortsvorsteherin Birgit Ensminger-Busse in einer Stellungnahme, die sie am gestrigen Freitagmittag um kurz nach 12 Uhr an die Presse verschickt hat (untenstehend im Wortlaut abgedruckt). Darin distanziert sich die CDU-Ratsfrau von ihren christdemokratischen Parteifreunden Manfred Rapp und Helmut Kreis. Und wirft diesen wegen deren Kritik an der Terminierung der Schlossgarten-Baustelle „Wallungen“ vor. Vor deren Anfrage hätten Rapp und Kreis keine „Rücksprache mit der Ortsvorsteherin“ genommen.

Die Presseerklärung der Ortsvorsteherin des Ortsbezirkes Bad Münster am Stein / Ebernburg, Birgit Ensminger-Busse, im Wortlaut:

„Zum Thema Verkehrseinschränkungen Schlossgartenstraße Bad Münster am Stein-Ebernburg

Mit großem Interesse verfolge ich die Berichterstattungen zu diesem Thema. Als Ortsvorsteherin wurde ich von der Verwaltung ordnungsgemäß über die halbseitige Sperrung in der Schlossgartenstraße informiert und als Grund wurde ein Wasserrohrbruch angegeben. Daraus ist für mich eine gewisse Dringlichkeit erkennbar und gegeben. Im Austausch mit Kämmerer Thomas Blechschmidt, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke ist, habe ich erfahren, dass diese Baumaßnahme in der Tat nicht mehr aufgeschoben werden konnte, da hier Gefahr im Verzug besteht hinsichtlich der Trinkwasserqualität.

Auch wurde in diesem Gespräch eine Verkürzung der Bauzeit in Aussicht gestellt. Das Ordnungsamt war hier ebenfalls um Schadensbegrenzung in verkehrstechnischer Hinsicht bemüht. Manfred Rapp und Helmut Kreis (Mitglieder des Fraktionsvorstandes der CDU) haben dieses Thema „Im Namen der Fraktion“ und auch ohne Rücksprache mit der Ortsvorsteherin in Form einer Anfrage an den Oberbürgermeister zur Sprache gebracht und auch in der Presse veröffentlicht. In diesem Vorgehen vermisse ich einen sachorientierten Umgang und sehe das Negative mehr betont, als wirkliche Lösungen herbeizuführen.

Es bleibt doch nichts anderes übrig als sich nun mit den Gegebenheiten zu arrangieren. Und Stimmen von Bürgern, auch in den sozialen Medien, können diese „Wallungen“ nicht nachvollziehen, ist doch nur in den Stoßzeiten eine wirkliche Stausituation gegeben. Und dies weiß die Ortsvorsteherin auch aus eigenen regelmäßigen Beobachtungen des Verkehrsflusses an der Schlossgartenstraße. Alle Bürger im Stadtteil müssen an verschiedenen Stellen mit Baumaßnahmen umgehen. Die Anlieger der Nahweinstraße sind seit Oktober 2024 betroffen und organisieren sich hervorragend über eine Whatsappgruppe. Ihnen wird viel Geduld und Einschränkung abverlangt.

Die Anlieger der ehemaligen Paracelsus Kliniken, zu denen auch ich gehöre, werden seit Wochen ab 7 Uhr mit Baulärm sanft geweckt und der Baulärm geht den ganzen Tag. Die meisten unserer Bürger sehen jedoch die dahinterstehenden Notwendigkeiten ein und wissen, dass damit auch Fortschritte in unserem Stadtteil verbunden sind. Ich frage mich wirklich, ob wir nicht genug andere Probleme haben, denen wir uns sachorientiert stellen sollten. Ich bedauere dieses Vorgehen in dieser Sache sehr, auch im Sinne eines guten Politikstils. Als Ortsvorsteherin stehe ich an der Seite meines Stadtteils und bitte die Betroffenen um Verständnis und danke allen für konstruktives Unterstützen“.