Stadtwerke: Baustelle Schloßgartenstraße dauert noch bis Anfang März

Von Claus Jotzo

Heute erleben alle Autofahrer*Innen, die die Schloßgartenstrasse in Ebernburg befahren müssen, den fünften Tag der Teilsperrung mit Wechselampel. Insbesondere im Feierabendverkehr stauen sich die Fahrzeuge seit Montag dieser Woche Richtung B 48 bis zum Kreisel am Ortseingang Richtung Feilbingert. Und Richtung Kernstadt bis zum REWE-Kreisel. Aufgrund einer Anfrage, die tourismusbeitrag-so-nicht.de an die Stadtverwaltung gerichtet hat, gabs es am späten gestrigen Donnerstagnachmittag endlich eine Sachdarstellung der für die Baustelle verantwortlichen Stadtwerke.

Demnach ist die Havarie einer Trinkwasserleitung bereits seit dem Dezember 2024 bekannt. Die Stadtwerke behaupten, dass „eine Reparatur zum direkten Zeitpunkt nur mittels einer Vollsperrung der Schloßgartenstraße hätte“ durchgeführt werden können. Weil „zu diesem Zeitpunkt die Baumaßnahme in der Naheweinstraße bereits lief, entschieden sich die Bad Kreuznacher Stadtwerke gegen eine sofortige Reparatur“. Seitdem seien vorbereitende Maßnahmen wie z.B. das provisorische Trennen der Leitungen vor und hinter dem Rohrbruch vorgenommen worden.

Weiter erklären die Stadtwerke: „insbesondere in den Bereichen, in denen die Leitung nicht mittig, sondern am Straßenrand lag, konnte der Rohrbruch ohne Verkehrschaos eliminiert werden. Dafür wurde sogar eine Ersatzversorgung für Anlieger gebaut. Zudem wurde die Baumaßnahme detailliert vorbereitet und geplant“. Dann folgt eine Mitteilung, die bei den Betroffenen auf wenig Freude stoßen wird: „die Maßnahme endet in ca. vier Wochen“. Es bleibt also bei der ursprünglich angekündigten Baustellendauer bis in den März hinein.

Die von Ortsvorsteherin Birgit Ensminger-Busse aufgrund einer Information der Stadtverwaltung verbreitete Hoffnung auf eine verkürzte erste Bauphase hat sich damit verflüchtigt. Die Stadtwerke kündigen an, dass es einen zweiten Bauabschnitt geben wird, in dem die Wasserleitung auf weiteren 100 Metern erneuert wird. Diese Arbeiten werden aber erst begonnen, wenn der Verkehr in der Naheweinstraße wieder fließen kann. Die nachstehend im Wortlaut abgedruckte Erklärung der Stadtwerke läßt leider eine Reihe von Fragen unbeantwortet. Und wirft neue auf.

Etwa die, warum nach der Feststellung des Schadens im Dezember 2024 und der damals bereits verstandenen Bedeutung die Öffentlichkeit, der Ortsbeirat und die städtischen Gremien nicht informiert werden. Die an Tiefbaumaßnahmen interessierten Einwohner*Innen würden sicher auch gern wissen, wieso im Dezember nur unter Vollsperrung hätte gearbeitet werden können – und heute eine Teilsperrung reicht. Auch die Frage, warum die nachstehende Erklärung nicht bereits Ende letzter Woche abgegeben wurde drängt sich auf.

Sowie jene, warum der Ortsvorsteherin von der Stadtverwaltung signalisiert wurde, ein frühzeitigere Fertigstellung nach etwa zwei Wochen sei durch einen zweiten Bauabschnitt möglich. Erklärungsbedürftig ist auch, warum Oberbürgermeister Emanuel Letz auf Frage in der Stadtratssitzung am 10.2.2025 von Hygienevorschriften sprach, die eingehalten werden müssten und Ortsvorsteherin Ensminger-Busse die Trinkwasserqualität gefährdet sah – obwohl davon in der Erklärung der Stadtwerke kein Wort steht.

Geklärt werden sollte auch, warum eine Verschiebung der Arbeiten vom Dezember 2024 in den Februar 2025 möglich war, aber eine Baudurchführung in den Osterferien im April (aus welchen Gründen?) offenbar nicht in Frage kam. Schließlich interessiert die Betroffenen, die jetzt Tag für Tag bis zu einer Stunde ihrer Lebenszeit im Stau verlieren, warum an der Baustelle nicht vollschichtig gearbeitet wird. Klar ist nur eines: die Kommunikation der Verantwortlichen ist wieder einmal unterirdisch. Obwohl genau dafür – auch von den Trinkwasserkund*Innen – extra Personal bezahlt wird.

Die Presseinformation der Stadtwerke vom 13.02.2025 im Wortlaut:

„Mitte Dezember 2024 wurde mittels Überprüfungen des Trinkwassernetzes eine Leckage geortet. Eine Reparatur zum direkten Zeitpunkt hätte nur mittels einer Vollsperrung der Schloßgartenstraße (Stadtteil Bad Münster am Stein-Ebernburg) durchgeführt werden können. Da zu diesem Zeitpunkt die Baumaßnahme in der Naheweinstraße bereits lief, entschieden sich die Kreuznacher Stadtwerke gegen eine sofortige Reparatur und die damit einhergehende Vollsperrung.

Seitdem wurden vorbereitende Maßnahmen getroffen, wie z. B. das provisorische Trennen der Leitungen vor und hinter dem Rohrbruch. Insbesondere in den Bereichen, in denen die Leitung nicht mittig, sondern am Straßenrand lag, konnte der Rohrbruch ohne Verkehrschaos eliminiert werden. Dafür wurde sogar eine Ersatzversorgung für Anlieger gebaut. Zudem wurde die Baumaßnahme detailliert vorbereitet und geplant.

Die nun notwendigen Tiefbauarbeiten werden unter einer halbseitigen Sperrung mit Ampelregelung durchgeführt. Betroffen sein wird die nach Ebernburg hineinführende Fahrspur auf einer Strecke von ca. 45 Metern, beginnend an der Zufahrt zum Getränkefachmarkt Alldrink bis kurz vor die Linkskurve, Höhe Schloßgartenstraße 8. Während der Bauzeit kann der Getränkemarkt auch über den Parkplatz vom Gartenweg aus angefahren werden.

Die Maßnahme hat am Montag, den 10.02.2025 begonnen und endet in ca. vier Wochen. In einem 2. Bauabschnitt, nachdem die Arbeiten in der Naheweinstraße abgeschlossen sein werden, wird die Leitung auf weiteren 100 Metern erneuert.“