Leider sind die Zustände der früheren Unterbringung des Löschzuges Ost auf der Stadtseite nicht dokumentiert. Diese waren für die dort eingesetzten ehrenamtlichen Kräfte schlicht unzumutbar. In jedem privatwirtschaftlich geführten Unternehmen hätte die Gewerbeaufsicht die Nutzung der damaligen Räumlichkeiten untersagt. Der Neubau war daher unumgänglich. Was nichts daran ändert, dass das dafür zuständige Stadtbauamt bei Planung und Umsetzung selbstredend dazu verpflichtet war, Fehler und vermeidbare Kostensteigerungen zu vermeiden.

Zumal das Projekt ja über viele Jahre vorbereitet wurde. Und man bei einer rund zehnjährigen Vorbereitungs- und Bauphase nicht von Zeitdruck und dadurch bewirkten Pannen sprechen kann. Dieser selbstverständlichen und gesetzlich vorgegebenen Aufgabenstellung ist das Stadtbauamt nicht nachgekommen. Das ist nicht nur die private Meinung einiger Feuerwehrleute, die die Defizite aus nächster Nähe mitbekommen haben. Sondern das Ergebnis der Prüfung des Bauvorhabens durch das Rechnungsprüfungsamt (RPA) der Stadt.

In dessen Bericht vom 29.10.2024, der der Redaktion von tourismusbeitrag-so-nicht.de vorliegt, wird in der nüchtern-sachlichen Sprache der Zahlenspezialisten ein geradezu vernichtendes Urteil über die Arbeit des Stadtbauamtes gesprochen: „die Vorgehensweise widerspricht dem Grundsatz der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit. Folgekosten im Sinne des § 10 GemHVO wurden offenbar nicht oder nicht ausreichend in die Entscheidung einbezogen. Bei der aus unserer Sicht nicht ausreichenden Projektsteuerung sind die angedachten Synergieeffekte und die Kostensicherheit nur zum Teil realisiert worden.
Folglich ist ein Teil der erforderlichen Kosten nicht rechtzeitig in die Ausführungsplanung mit eingeflossen“. Grund dieser Bewertung sind folgende Fakten, die das RPA in seinem Prüfbericht dokumentiert: „Im Juli 2019 wurden die Projektkosten auf ca. 1,75 Mio. € brutto einschließlich Baunebenkosten geschätzt. Davon entfielen auf die Architektenleistungen 105.000 € brutto“. Zwei Jahre hatten sich die geschätzten Baukosten um fast 50% auf 2,62 Mio. € erhöht. Und die „aktualisierte Honorarberechnung des Architekturbüros“ auf 165.650,64 €. Die „mögliche Förderung für das Gesamtprojekt“ wird von RPA mit „gerundet 321.000 €“ angegeben.