Thomas Blechschmidt sorgt für ein Novum im Finanzausschuss

Von Claus Jotzo

Mit seiner zupackenden Art hat Bürgermeister Thomas Blechschmidt seit seinem Amtsantritt am 1.1.2022 bereits einige Veränderungen bewirkt. In der gestrigen Sitzung des Finanzausschusses ist es Blechschmidt gelungen, die an Besonderheiten nicht arme Geschichte örtlicher Gremiensitzungen um ein Novum zu bereichern. Nach mehr als zwei Stunden Sitzungszeit unterbrach der Bürgermeister die Beratungen der kommunalpolitischen Finanzfachleute für eine Beratungspause. Solche Unterbrechungen sind zwar eher selten, aber nichts vollkommen Ungewöhnliches.

Bürgermeister und Kämmerer Thomas Blechschmidt

Denn Fraktionen und Parteien haben bei sensiblen Themen aufgrund der Eigendynamik von Diskussionsverläufen in den städtischen Gremien immer mal wieder das Bedürfnis, sich intern abzusprechen, um sich neu auszurichten. Blechschmidt schaffte es gestern allerdings erstmals eine solche Beratungspause für die Verwaltung vorzunehmen. Bei einem seiner Steckenpferde, der Neuorganisation der Abwasserbetriebes der Stadt, stieß sein Vorschlag, diesen von einer eigenbetriebsähnlichen Einrichtung in eine Körperschaft öffentlichen Rechtes (KöR) umzuwandeln, auf argumentationsstarken Widerstand im Finanzausschuss.

Nach einem guten Dutzend, weit überwiegend kritischen Wortmeldungen stellte Bürgermeister Blechschmidt fest, dass sein Vorschlag nicht durch geht. Eine Kehrtwende wollte er aber ausdrücklich nicht vornehmen, ohne sich mit seinen engsten Mitarbeitenden abzustimmen. Und so verließen er, Abteilungsleiter Thomas Gerlach und Walter Kuhn den Sitzungssaal, um sich zu intern besprechen. Von dieser Variante der kooperativen Verwaltungsarbeit zeigten sich selbst erfahrene Mitglieder des Finanzausschusses positiv überrascht. Die Verwaltungs-Crew kam nach der Aussprache geeint zurück. Und stimmte als Alternative zur KöR der Umwandlung in einen echten Eigenbetrieb zu.