Wird Einbahnstrassenleugnung in der Innenstadt zum Regelfall?

Unser Fotograf hielt sich am gestrigen Montag (10.2.2025) rund 40 Sekunden im Bereich der Thress’schen Mühle (Kreuzung von Mühlenstrasse, Fährgasse und Kirschsteinanlage) auf. Gegen 17:29 Uhr auf dem Hinweg zum Stadtratssitzung. Und zwei Stunden später auf dem Heimweg. In dieser kurzen Zeitspanne wurde er jeweils Zeuge einer Einbahnstrassenleugnung. In beiden Fälle handelte es sich um den einzigen Pkw, der sich vor Ort befand. Eine 100%-Quote, die nachdenklich stimmen sollte.

Da staunte unser Fotograf nicht schlecht: sowohl am späten Nachmittag, als auch …

Denn sie verdeutlicht, dass die unzureichende personelle Ausstattung der örtlichen Polizeiinspektion und die dadurch bedingt unterlassenen Kontrollen zu einer weitgehenden Erosion der Beachtung von Verkehrsschildern führt. Mit all den daran hängenden unerfreulichen Konsequenzen. Verkehrspsychologen haben längst bewiesen, dass regelmäßiger ungeahndeter Verkehrsregelbruch bei einer großen Zahl von Verkehrsteilnehmer*Innen zu immer weitergehenden Ordnungswidrigkeiten führt.

… am frühen Abend wurde das Verbot der Einfahrt ohne jede Hemmung missachtet.

Richtig ist, dass die Verkehrslage an dieser Stelle unter dem Bogen der Thress’schen Mühle auch für den Gegenverkehr gut eingesehen werden kann und daher eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer*Innen im Regelfall nicht gegeben ist. Anders als etwa in der Kilianstrasse wird dort auch nicht gerast, was das Schadenpotential deutlich mindert. Aber das eingeübte Verhalten wird nach den Untersuchungen der Wissenschaftler an anderen Stellen dann ebenfalls praktiziert. Auch wenn die Lage dort wesentlich unübersichtlicher ist.