Laut Auskunft der Stadtverwaltung bezahlen die Einwohner*Innen zwei für das Stadtbauamt tätige Strassenkontrolleure. Diese sind, das hat Philipp Geib, der Leiter des Tiefbauamtes, in Gremiensitzungen mehrfach erklärt, tagtäglich auf den Strassen im Stadtgebiet unterwegs, um nach dem Rechten zu sehen. Rund 400 km ist das städtische Strassennetz lang. Selbst wenn bei einer solchen Begehung alle paar Meter ein Bild zu machen oder ein Aufmaß zu nehmen ist, um ein Problem zu beschreiben, müsste eine vollständige Übersicht nach 400 Stunden erfolgt sein.

Rechnet man doppelt so viel Schreibtischarbeit ein, um festgestellte Missstände zu dokumentieren und deren Beseitigung zu veranlassen, sind das zusammen 1.200 Arbeitsstunden. Also 600 Stunden je Mann. Rund 1.600 Arbeitsstunden im Jahr werden unter Berücksichtigung von Urlaub und dem in Bad Kreuznach obligatorischen Krankheitsmonat je Vollzeitmitarbeiter bezahlt. Mindestens zwei Mal im Jahr müsste also jeder einzige Quadratmeter öffentlicher Verkehrsfläche im Jahr kontrolliert werden (können).

Trotzdem besteht seit sieben Jahren in der Schlossstrasse eine nicht beseitigte Gefahrenstelle auf dem westlichen Gehweg. Der ist ein Schulweg. Und wird auch von Besucher*Innen von Stadtbibliothek und Kinocenter genutzt. Vor einer Grundstücksausfahrt hat sich dort schon vor vielen Jahren eine Absenkung ergeben. In der steht nach Regenfällen das Wasser. Oft tagelang. Bis es verdunstet. Wenn wie in diesen Tagen auf Regen Frost folgt, bildet sich dort eine Eisfläche. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis dort ein Passant ausrutscht. Und auf die Strasse fällt.