Am Montagabend dieser Woche (27.1.1025) fand im Faust-Haus das „Fachgespräch Einzelhandel“ von tourismusbeitrag-so-nicht.de teil. Neben gut 40 Unternehmer*Innen nahmen daran auch einige ehrenamtliche Kommunalpolitiker*Innen teil. Die haben, das ergibt sich aus den Nachgesprächen am gestrigen Dienstag, einen guten Eindruck hinterlassen. Weil sie auf Selbstdarstellung verzichtet und statt dessen zugehört haben. Dazu zählen die Stadtratsmitglieder Julia Iselborn (FDP), der Winzenheimer Ortsvorsteher Mirko Helmut Kohl (CDU), Jörg Fechner und Nelson Prieß (AfD), Jürgen Eitel (Freie Wähler) und Wilhelm Zimmerlin (BüFEP).

Als weitere ehrenamtliche KommunalpolitikerInnen nahmen der Planiger Ortsvorsteher David Feld (Faire Liste), die Ausschussmitglieder Tobias Heil (SPD) und Dirk Nessel (FDP) und mehrere Funktionsträger*Innen von FWG und CDU teil. Die konnten eine lange Liste von Ideen und Vorschlägen, die Einzelhändler und Gastronome vortrugen, mit nach hause und in die Gremien nehmen. Und eine Vielzahl von Fakten, die Mike Mattern dem aktuellen Entwurf und der Vorstellung des Einzelhandelskonzeptes entnommen und zusammengefasst hat. Demnach ist die in Bad Kreuznach angebotene Verkaufsfläche je Einwohner*In zwar fast dreifach so groß, wie im Bundeschnitt.

Aber es fand in den vergangenen 30 Jahren eine massive Verlagerung heraus aus der Innenstadt in das Gewerbegebiet statt. Mike Mattern hat auch analysiert, wie diese negative Entwicklung über die Zeit teilweise kompensiert werden konnte, so dass sich die Auswirkungen bis Corona nicht so gravierend zeigten: im selben Zeitraum nahm (ausdrücklich ohne Berücksichtigung der Eingemeindung von Bad Münster, dessen Bürger*Innen ja auch schon vorher in die Stadt zum Einkaufen kamen) die Einwohnerzahl der Stadt um rund 10.000 Menschen zu. Doch weil die zwischenzeitlich immer mehr im Internet einkaufen, ist der Umsatzrückgang im Innenstadt-Einzelhandel mittlerweile spürbar.
Auf der Basis einer wochenlang vorbereiteten vergleichenden Beobachtung der Werbeaktivitäten anderer rheinland-pfälzischer Innenstädte konnte Mike Mattern aber auch eine optimistische Perspektive aufzeigen: „die machen ähnlich wenig, wie wir bisher. Wenn wir also jetzt einige Schippen draufpacken, können wir uns einen Wettbewerbsvorteil verschaffen“. Dafür gab es viel Zustimmung in der Runde. Und auch konkrete Vorschläge. Ein weiterer wichtiger Hinweis in diesem Zusammenhang: Arztpraxen sind wichtige Frequenzbringer für die Innenstadt. Deren Abwanderung sollte daher, so Mike Mattern, unbedingt verhindert werden (weitere Beiträge folgen).