Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am 27.1.

Als politischer Häftling überlebte die Bad Kreuznacherin Hildegard Schäfer (1918-1995) die Zwangsarbeit im KZ-Frauenlager Ravensbrück. Sie hatte sich geweigert in einem Rüstungsbetrieb zu arbeiten. An ihr Schicksal und an ihr Engagement nach der Befreiung erinnert eine Vertreterin des Hunsrücker Freundinnenkreises der Lagergemeinschaft Ravensbrück beim Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am kommenden Montag (27.1.2025) um 17 Uhr am Mahnmal in der Kirschsteinanlage.

Am 27. Januar 1945, vor 80 Jahren, befreite die Sowjet-Armee die Überlebenden im Konzentrationslager Auschwitz. Seit 1996 ist dies ein offizieller Gedenktag, an dem sich Schülerinnen und Schüler der IGS Sophie Sondhelm beteiligen, mit einer szenischen Darstellung, in der ein Bogen vom Nationalsozialismus bis zu den Gefahren von rechts in der Gegenwart geschlagen wird. Die Ansprache hält Oberbürgermeister Emanuel Letz, der noch auf eine weitere besondere Gedenkveranstaltung am 27. Januar hinweist: „Nicolaus Blättermann ist Ehrengast bei der Plenarsitzung des rheinland-pfälzischen Landtages in der Neuen Synagoge in Mainz.“

Der Ehrenvorsitzende der jüdischen Gemeinde Bad Kreuznach / Birkenfeld wird über den Wiederaufbau der jüdischen Gemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg in einem moderierten Generationengespräch erzählen. Nikolaus Blättermann (104) hat „viele Verdienste als Brückenbauer zwischen den Religionen und Kulturen in unserer Stadtgesellschaft erworben“, freut sich der OB über die Einladung des Ehrenmedaillenträgers der Stadt zur zentralen Gedenkfeier des Landes. Das Gedenken am Mahnmal in der Kirschsteinanlage wird mitgestaltet von Fryderyck Jona (Saxophon). Das Schlussgebet spricht der Kantor der jüdischen Gemeinde Alexander Zakharenko.

Text: Stadtverwaltung Bad Kreuznach