Von Adrian Rahmani
und Claus Jotzo
Wenn sich die Stimmung beim Neujahrsempfang positiv auswirkt auf den Verlauf des Jahres im jeweiligen Stadtteil, wird 2025 ein gutes Jahr für Winzenheim. Ortsvorsteher Mirko Helmut Kohl (CDU) konnte am späten gestrigen Sonntagnachmittag in einem prallgefüllten Bürgerhaus mit vielen Winzenheimer*Innen und Ehrengästen aufs neue Jahr anstoßen. Die wurden neben den obligatorischen Reden vor allem durch einen textfreien Bildervortrag bestens unterhalten. Den hatte die frühere Stadtfotografin Charlotte Eberwien gekonnt zusammengestellt. Und damit allerlei Ereignisse des vergangenen Jahres visuell in Erinnerung gerufen.

Das heute 20 Tage junge Jahr ist ein Bundestagswahljahr. Darauf ging der Ortsvorsteher in seiner Rede konkret ein. „Die Zusammenhänge in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft werden zunehmend komplexer. Deshalb müssen sie von den politisch handelnden Personen auf allen Ebenen gut erklärt werden,“ mahnte Mirko Kohl die zahlreich anwesenden VertreterInnen der Kommunal-, Landes- und Bundespolitik. Ohne die Eigenverantwortung der EinwohnerInnen außer acht zu lassen: „jeder einzelne ist aber auch gefordert sich zu fragen, woher er seine Informationen bezieht und was die Grundlage seiner Meinungsbildung ist“.

Kohl wies auf die Notwendigkeit eines respektvollen Umganges miteinander hin. „Die anstehenden politischen Herausforderungen werden größer, weil wir bei den Entscheidungen den Veränderungen von Natur und Klima zunehmend Rechnung tragen müssen. Denn wir tragen Verantwortung für die Zukunft und die nachfolgenden Generationen,“ stellte der Ortsvorsteher heraus. Ein Hinweis, dessen Bedeutung durch mehrere von den Eltern mitgebrachte Kleinkinder eindrucksvoll bestätigt wurde. An die anwesenden Politiker*Innen „und auch die Wahlkämpfer um sie herum“ richtete Kohl die Bitte: „machen sie keine unhaltbaren Versprechungen, gehen sie fair in Wahlkämpfen miteinander um“.

Der am 9. Juni vergangenen Jahres mit einer großen Mehrheit zum zweiten Mal wiedergewählte Ortsvorsteher nutzte die Gelegenheit, um sich dafür nochmals zu bedanken. „ich nehme dieses Ergebnis als Motivation für meine Arbeit als Ortsvorsteher – aber auch für die Arbeit im Stadtrat sowie im Kreistag“. Lob und Anerkennung sprach Kohl seinen Kolleg*Innen im Ortsbeirat aus. „Die Arbeit im OBR verläuft sehr sachlich und wir arbeiten parteiübergreifend sehr gut zusammen. Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Mitglieder des Ortsbeirates sowie meine beiden Stellvertreter, besonders an Peter Butzbach für die dauerhafte tolle Unterstützung“.



Aus den unterschiedlichen Interessen der Mitbürger*innen die größte Schnittmenge zu finden, sei nicht immer einfach, bekannte der Ortsvorsteher. Trotzdem, solle dies „auch weiterhin unser Ziel im Ortsbeirat sein“. Der Bad Kreuznacher Ortsbezirk Winzenheim ist nach Überzeugung des Ortsvorstehers „sehr gut aufgestellt“. „Einen großen Dank an alle, die hierbei mitgewirkt haben, besonders auch an die engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürger (für Ideen, Anregungen und aktive Mitarbeit), die Ortsvereine (die sich in gewohnter Weise zum Wohl unserer Gemeinschaft eingebracht haben) und immer auch die Mitarbeiter der Verwaltung“, resümierte Kohl.

Bezüglich der Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung könne „natürlich immer einiges“ verbessert werden. „Da erwarte ich auch, dass die zuständigen Dezernenten für die Stadtteile aktiv werben und somit auch an ihren Beitrag zur positiven Entwicklung der gesamten Stadt Bad Kreuznach leisten. Gerade in den Stadtteilen wird sehr viel
Ehrenamt gelebt und dieses gilt es zu fördern und zu unterstützen,“ führte Mirko Kohl aus. Als Beispiel für die gute Gemeinschaft benannte Kohl die alljährliche Weihnachtsbaumsammelaktion. Hier sei in einer beispielgebenden Gemeinschaftsaktion ein tolles Ergebnis erzielt worden.

Während im Kernstadtgebiet der Bauhof tätig werden und dafür Steuergeld ausgegeben werden müsse, habe man in Winzenheim durch den Einsatz mehrere dutzend Ehrenamtlicher sogar noch über 1.000 Euro für soziale Projekte erwirtschaftet. An der „beispielgebenden Gemeinschaftsaktion“ nahmen neben engagierten Bürger*Innen die örtlichen Winzer, der Heimat- und Technikverein, die Feuerwehr und der Motorradclub teil. Kohl dazu: „besonders freut mich immer, wie positiv die Helfer an den Haustüren empfangen und teilweise verköstigt werden“. Als als nächste größere Aktion kündigte der Ortsvorsteher den Frühjahrsputz im kommenden April an.

Auch die in diesem Jahr konkret anstehenden örtlichen Aufgaben sprach Mirko Helmut Kohl an. Diese sind Sicherheitsmaßnahmen im Straßenverkehr (Pkw, Fahrrad, Gehwege – insbesondere Schulwege, Tempo 30 und vom Ortsbeirat geforderte Fußgängerüberwege in der Bretzenheimer sowie der Waldalgesheimer Straße), neue Wasserleitungen auf dem Friedhof, Ausweisung eines neuen Wiesengrabfeldes (zuletzt wurde eine neue Urnenwand installiert), Umsetzung der schon vor Jahren von der Stadt zugesagten Behindertentoilette im Bürgerhaus, Brandschutzmaßnahmen an der Grundschule und eine neue Buswartehalle in der Bretzenheimer Straße.

„Nach meiner Überzeugung müssen wir bei allem, was wir tun, wieder stärker für Werte einstehen und diese aktiv leben: Verständnis und Respekt, Toleranz, Wertschätzung im Umgang miteinander, Aufrichtigkeit und Klarheit in der Sache sind wichtiger denn je. Gegenüber den großen Herausforderungen wie den Kriegen, und Klimaveränderungen fühlen wir uns vielleicht machtlos. Aber wir haben in unserer Demokratie eine Stimme, mit der wir auf allen Ebenen mitbestimmen können“, beschwor Ortsvorsteher Kohl die Festgemeinde, bevor er auf ein „lebendiges Jahr 2025 mit vielen Möglichkeiten der Diskussion, des Austauschs und des Zusammenseins“ das Glas erhob.
