Bereits Ende 2023 wollte die BAD GmbH das Bosenheimer Schwimmbad loswerden. Die im Rahmen einer vor rund 90 Jahren durchgeführten Flurbereinigung ursprünglich als Löschteich geschaffene Badeeinrichtung war 2013 vom Stadtrat, der das kleine Familienbad schon damals schliessen wollte, eher widerwillig an die städtische Gesellschaft abgegeben worden. Auch weil das Bosenheimer Bad der mit Abstand kleinste Verlustbringer in der Zuständigkeit der BAD GmbH war, lief es dort unauffällig mit..

Bis 2021 mit Thomas Blechschmidt ein CDU-Bürgermeister gewählt wurde, der den Wunsch vieler seiner christdemokratischen Parteifreunde auf Schliessung des Bades ernsthaft umsetzte. Weil ein erster juristischer Anlauf scheiterte, wurde im Juni 2023 ein seit über 20 Jahren bestehender und beklagter Wasserverlust amtlich „entdeckt“. Und mittels bestehender Verwaltungsseilschaften das Bad innerhalb weniger Tage in der laufenden Saison dicht gemacht.
Im Oktober 2023 beschloss der von Thomas Blechschmidt geführte BAD Aufsichtsrat dann das Bad nicht weiter zu betreiben. Im Verlauf der Beratungen des Stadthaushaltes für 2024 Anfang November 2023 beschloss der Finanzausschuss, dass die Stadt das Bad zurücknimmt. Da weder Oberbürgermeister Emanuel Letz noch Bürgermeister Thomas Blechschmidt dafür zuständig werden wollten, erfolgte eine Zuordnung ins Sportdezernat von Markus Schlosser.
Unvergessen ist in diesem Zusammenhang die feinsinnige Kritik des Planiger Stadtratsmitgliedes und Bad-Unterstützers Gerhard Merkelbach, der in diesem Zusammenhang darauf hinwies, dass es sich bei dem Bad ja nur dann um eine Sportstätte handeln könne, wenn es geöffnet wäre. Was ja aktuell und absehbar nicht der Fall war. Dann stellte sich heraus, dass der BAD-Aufsichtsrat formal den Bad-Aufgabe-Beschluss gar nicht hätte fassen dürfen. Weshalb eine formvollendete Wiederholungsbeschlussfassung im März 2024 erforderlich wurde.
Am 25. April 2024 entschied schliesslich der Stadtrat die Rückübertragung des Grundstückes von der BAD GmbH ins Eigentum der Stadt. In der Folge führte die BAD GmbH umfangreiche Demontagearbeiten im Bad durch. Was in Sommer und Herbst 2024 zu massivem Protesten des Bosenheimer Ortsbeirates führte. Daher musste die BAD GmbH ausgebaute und zerstörte Technik wieder instand setzen. Und unterlassene Pflegearbeiten wie den Grünschnitt nachholen. Das geschah im Oktober 2024. Trotzdem und einer Vielzahl von Vor-Ort-Terminen diverser Verantwortlicher ist bis heute eine korrekte Grundstücksübergabe nicht erfolgt.
Diese unerfreuliche Tatsache kam als „Abfallprodukt“ in der Beratung des Stadthaushaltes für 2025 am gestrigen Mittwoch (15.1.2025) im Finanzausschuss heraus. Dort wurde u.a. die Haushaltsstelle „Badeanstalten“ hinterfragt. Sportdezernent Markus Schlosser erinnerte daran, dass er schon vor Monaten eine Prüfung der Frage veranlasst hatte, ob die mit 25.000 Euro angesetzten „Grünschnittarbeiten“ nicht „ordentlich reduzieren“ werden könnten, um den Haushalt zu entlasten.
Sportamtsleiterin Grit Gigga, die schon am ersten Sitzungstag durch sehr sachkundige und transparente Erklärungen zum ebenfalls von ihr verantworteten Kulturbereich aufgefallen war, bremste die Einspareuphorie ihres Vorgesetzten ein mit dem Hinweis, die „ordentliche Übergabe, mit all den Informationen, die wir brauchen, die bis heute ja nicht stattgefunden hat“, müsse noch durchgeführt werden, um den Aufwand genau abschätzen zu können. Wieso ein von der BAD GmbH inhaltlich bereits im Herbst 2023 gefasster Beschluss mit sehr überschaubarem Arbeitsumfang im Januar 2025 noch immer nicht formal korrekt umgesetzt ist, wurde im Finanzausschuss weder hinterfragt noch erklärt.