„Warum kostet ein Trollmühle-Zähler 13 € und der von den Stadtwerken 45 €?“

Die Meinung von
Gerd Cremer

Gas und Strom kann jeder beziehen, wo er möchte. Aber Trinkwasser müssen alle, die im Versorgungsgebiet der Stadtwerke leben, bei denen bezahlen. Daraus ergibt sich für mich eine klare Verpflichtung: die Stadtwerke müssen ihren Zwangs-Kunden auf den Cent genau erklären, für was das eingenommene Wassergeld verwendet wird. Einfach nur per Zeitungsanzeige mitzuteilen, dass Trinkwasser teurer wird, reicht nicht aus. Die gestern von tourismusbeitrag-so-nicht.de veröffentlichte Stadtwerke-„Erklärung“ ist daher in meinen Augen ein Witz.

Schon 2020 hatte Gerd Cremer gegen die damals geplanten neuen Wassertarife erfolgreich protestiert.

Weil diese Angaben bei Weitem nicht ausreichen, bezahle ich schon seit 2022 keine Wasserpreiserhöhungen. Nur den alten Betrag. Erst haben mir die Stadtwerke mit Vollstreckungsmaßnahmen gedroht. Ich habe daraufhin auf § 315 BGB hingewiesen. Und seit dem nichts mehr gehört. Denn jetzt müssten mir die Stadtwerke beweisen, dass ihre Preiserhöhung berechtigt ist. Das können Sie aber nicht. Zumal es ja nicht so ist, dass die Preiserhöhung um über 10% zum 1.1.2025 bei einer Inflation von deutlich unter 3% die erste seit langer Zeit wäre.

Richtig ist nämlich, dass der Bad Kreuznacher Wasserpreis in den letzten Jahren immer teurer wurde. Im Schnitt um 6% im Jahr! Und das ohne Verbesserung der Wasserqualität (ich sage nur: Wasserhärte). Außerdem weiß ich, dass die Stadtwerke als örtlicher H2O-Monopolist mit dem Trinkwasserverkauf fette Gewinne machen. Das halte ich für unmoralisch, da Trinkwasser ein unverzichtbares Lebensmittel ist, auf das keiner verzichten kann. Man kann mehr oder weniger heizen. Und in der Wohnung das Licht heller oder weniger hell machen.

Aber ohne Wasser geht nichts. Oder sollen wir alle als kleine Stinker durch die Gegend laufen? Und dann stellen sich noch weitere Fragen. Etwa die, warum ein Wasserzähler beim Wasserzweckverband Trollmühle, der etwa Bretzenheim versorgt, nur 13 € kostet. Ein Zähler der Stadtwerke mit rund 45 € aber mehr als das Dreifache? Wenn wir als Verbraucher jetzt keinen Widerstand leisten, geht das mit den Wasserpreiserhöhungen immer so weiter. Daher sage ich: Widerspruch gegen die Wasserpreiserhöhung einlegen. Und die Differenz zwischen altem und neuem Preis nur unter Vorbehalt zahlen.