Zum 1.1.2025 haben die Bad Kreuznacher Stadtwerke die Preise für Trinkwasser um über 10% erhöht (tourismusbeitrag-so-nicht.de berichtete). Die Reaktion aus vielen Teilen der Bevölkerung war – wenig überraschend – fast ausschließlich sehr negativ. Zumal das Lebensmittel Trinkwasser nunmehr im Versorgungsgebiet der Stadtwerke teurer ist, als in den meisten rheinland-pfälzischen Städten und Gemeinden. Natürlich hat die tourismusbeitrag-so-nicht.de-Redaktion die Stadtwerke um eine Erklärung dazu gebeten. Diese traf gestern ein.
Demnach handelt es sich bei der Trinkwasser-Preiserhöhung um ein erst kurz vor den Festtagen auf den Weg gebrachtes „Weihnachtsgeschenk“ der Gesellschafterversammlung der Bad Kreuznacher Stadtwerke. Diese „hat die Erhöhung der Wasserpreise am 19.12.2024 beschlossen“, steht in der Antwort der Stadtwerke. Die Gesellschafterversammlung der Bad Kreuznacher Stadtwerke ist kein grosses Gremium. Sie besteht aus dem Oberbürgermeister Emanuel Letz, der den 0,5% betragenden, direkt von der Stadt gehaltenen Anteil der Stadt vertritt.
Ebenfalls mit von der Partie in der exklusiven Herrenrunde ist Christoph Nath. Nicht nur, weil dieser Geschäftsführer der Stadtwerke ist. Sondern auch in seiner Funktion als Geschäftsführer der Gesellschaft für Beteiligung und Parken (BGK) GmbH. Dieser 100%igen Stadt-Tochter gehören 50,5% der Anteile an den Stadtwerken. Und dann sind natürlich auch die Vertreter der beiden Energiekonzerne, in deren Besitz sich jeweils 24,5% der Stadtwerke-Anteile befinden, in der Gesellschafterversammlung persönlich vertreten.
In der Stadtwerke-Erklärung heisst es weiter: „der Wasserpreiserhöhung liegt der in der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke beschlossene Wirtschaftsplan für 2025 zugrunde. Die hohen Investitionen in die Wasserversorgung ziehen einen steigenden Zinsaufwand und höhere Abschreibungen nach sich. Personalkosten (Tarifsteigerungen), Materialpreise und Kosten für Dienstleistungen steigen weiter an. Diese Kostensteigerungen müssen die Bad Kreuznacher Stadtwerke in Form von Preisanpassungen an die Kunden weitergeben.
Der Preis für Trinkwasser beträgt derzeit rund einen Cent für drei Liter“. Dann folgt die Erklärung: „für die Wasserpreise gilt eine Veröffentlichungspflicht. Dieser sind die Kreuznacher Stadtwerke über bezahlte Anzeigen nachgekommen“. Der relativierende Hinweis auf den Mengenpreis umgerechnet in Liter wird ebenso wie die formal korrekte Veröffentlichung der Preiserhöhung wohl kaum die Empörung in der grossen Teilen der betroffenen Bevölkerung dämpfen. Zielführender wären konkrete Angaben zur Höhe und Art der Kosten und der Gewinne.