Zum Jahresende wurden die Missstände bei der illegalen Müllentsorgung im Stadtgebiet Bad Kreuznachs noch einmal für alle Innenstadt-Besucher*Innen augenfällig: die von den zuständigen Behörden seit Jahren amtlich geduldete Mülldeponie in der Grünanlage an der Einmündung der Müllergasse in die Wilhelmstrasse wuchs Tag um Tag. Vereinzelt wird das dann als ein Versagen der Stadtreinigung bewertet. Dieser Fehleinschätzung ist deutlich zu widersprechen. Aufgabe der teils steuerfinanzierten Arbeit der Saubermänner des Bauhofes ist es, die Mülleimer zu leeren, Gehwege und Strassen von Unfallfolgen und anderen Missgeschicken zu reinigen.
Die Bekämpfung illegaler Müllablagerungen ist allein Aufgabe der entsprechenden Abteilung der Kreisverwaltung. Als Abfalldezernent wird dort Oliver Kohl (SPD) bezahlt. Dessen Versagen im Amt ist die Ursache dafür, dass an vielen Stellen im Stadtgebiet hinsichtlich der Müllentsorgung rechtsfreie Räume fortbestehen. Die gab es auch schon vor seiner Wahl vor rund zwei Jahren. Und sind in der Ägide seines Vorgängers Hans-Dirk Nies (ebenfalls SPD) beträchtlich gewachsen. Aber seit dem Amtsantritt Kohls im April 2023 hat sich nullkommanichts verbessert. Allein das Einsammeln kostet die Einwohner*Innen der Stadt mittlerweile über 400.000 Euro im Jahr.
Würde die Stadtreinigung an jedem Morgen überall sauber machen, würden sich diese Kosten locker verdoppeln. Denn dann müsste wesentlich mehr Personal eingestellt und technisches Gerät eingesetzt werden. Zudem würde dann der gleichgültig-träge-faule Teil der Stadtbevölkerung von den überwiegend in der Innenstadt verorteten Missständen nichts mehr mitbekommen. Bis per Bescheid die nächste Grundsteuererhöhung erfolgt. Und dann wieder gejammert und geklagt wird. Statt sich heute zu engagieren und gegen die Vernachlässigung gesetzlich klar definierter Aufgaben und Zuständigkeiten durch die Kreisverwaltung aktiv vorzugehen.