Klimagemeinschaft: wie wird der Kahlschlag auf der Schanze kompensiert?

Im Februar diesen Jahres liess die Stadtverwaltung etwa 2.000 Quadratmeter Bäume und Buschwerk auf der historischen Schanze an der Stadtmauer Nähe Casinogarten abholzen. Ausser von den Fraktionen FWG / BüFEP und Faire Liste regte sich im Stadtrat kein Widerstand gegen die Maßnahme. Auch die Grünen erhoben keinen Protest. Sondern verteidigten den Baumfrevel als Chance dafür, „die Gartenkultur in den Fokus zu nehmen“. Die Stadtverwaltung verstieg sich gar zu der Behauptung, bei der Fällaktion habe es sich um eine Verkehrssicherungsmaßnahme gehandelt. Seit dem sind zehn Monate vergangenen. Von Gartenkultur ist am Tatort nichts zu sehen.

So sah es im Februar 2024 zwischen der historischen Stadtmauer und dem Casinogarten aus: mehrere tausend Quadratmeter auf der Schanze wurden von sämtlichem Grünbewuchs „befreit“.

Bis heute wurde in den städtische Gremien auch kein Wort über Gartenpläne geplappert. Vor allem aber verschwieg die Verwaltung, dass sich die Klimagemeinschaft Bad Kreuznach der Sache angenommen hatte. Deren Sprecher Klaus Philipp machte den Kahlschlag am Donnerstag vergangener Woche zum Thema im Stadtrat. Philipp nutzte die Einwohnerfragestunde, um eine weitere Untätigkeit der Stadtverwaltung anzusprechen. Zunächst berichtete er den Stadtratsmitgliedern, dass die Klimagemeinschaft bei einer Akteneinsicht feststellen musste, dass „das, was das gerodet wurde, weit über das hinaus ging, was mit der Naturschutzbehörde abgestimmt war“.

Klaus Philipp

Aus diesem Grund habe es „im Vorfeld die vorgeschriebene Untersuchung nicht gegeben und damit keine Festlegung von Kompensationsmaßnahmen“. Über diesen unerfreulichen Sachverhalt hatte die Klimagemeinschaft im Frühjahr sowohl Oberbürgermeister Emanuel Letz als auch „andere Mitglieder der Verwaltung“ informiert. Und schriftlich „gebeten, darüber Auskunft zu geben, was die Stadt zu tun gedenkt, um diesen Verlust im Nachhinein auszugleichen“. Weil über Monate keine Antwort erfolgte, erinnerte Klaus Philipp im August an die ausstehende Antwort. Die liegt der Klimagemeinschaft bis heute noch nicht vor. Daher machte Klaus Philipp die Sache nun öffentlich, um endlich zu erfahren, „welche Maßnahme ergreift die Stadt, um die Komplettrodung Schanze zu kompensieren?“