Es ist kein schöner Anblick. Der Müllberg auf der kleinen Grünanlage an der Einmündung der Müllergasse in die Wilhelmstrasse wächst und wächst. Und trotzdem ist es richtig, dass der Dreck einige Tage liegengeblieben ist. Und die Stadtverwaltung nicht Morgen für Morgen ausbügelt, was von der Kreisverwaltung versaut wird. Denn die Behörde mit Sitz in der Salinenstrasse 47 ist rechtlich zuständig für die Verfolgung illegaler Müllablagerungen. Obwohl Mülldezernent Oliver Kohl (SPD) jetzt schon über eineinhalb Jahre bezahlt wird, hat er an den diesbezüglichen Zuständen in der Kreisstadt nullkommanull geändert.
Rund ein Jahr redete sich der Erste Kreisbeigeordnete auf eine personelle Veränderung an der Spitze des Abfallwirtschaftsbetriebes (AWB) des Kreises heraus. Die wurde vor rund einem halben Jahr vollzogen. Ohne jede für die EinwohnerInnen erkennbare Konsequenz bei der Arbeitsweise der Verantwortlichen. Im Gegenteil. Die Müllmengen und die Dreistigkeit der verantwortlichen Grundstückseigentümer nehmen zu. Insofern ist das Müll-Denkmal mitten in der Stadt ein augenfälliges Mahnmal für Behördenversagen. Und sollte die an einer sauberen Stadt interessierten EinwohnerInnen und Gewerbetreibenden endlich dazu motivieren aktiv zu werden.
Die alltäglichen, besser: allnächtlichen „Kleinigkeiten“, fallen optisch kaum noch auf. Die Menschen mussten sich daran gewöhnen. Wie in den Favelas der Dritten Welt.