Der Löwensteg wird abgerissen

In der Presseerklärung der Stadt vom Dienstag dieser Woche (10.12.2024) war noch von einer Sperrung „bis auf Weiteres“ die Rede. In der Stadtratssitzung am gestrigen Donnerstagabend (12.12.2024) liess Philipp Geib, der Leiter des städtischen Tiefbauamtes, die Katze dann aus dem Sack: „es gibt keine Möglichkeit diesen wieder instand zu setzen. Es gibt keine Möglichkeit hier zu ertüchtigen. Der Löwensteg in der Form, wie er jetzt da ist, kann nicht mehr geöffnet werden“.

Eine Reparatur kommt laut Stadt nicht in Frage. Es kann sogar sein, dass die alte Stahlkonstruktion kurzfristig entfernt werden muss, um eine Gefährdung für den Bahnverkehr auszuschliessen.

Geib hatte diesen Totalverlust in der Vergangenheit mehrfach angekündigt und immer wieder auf den schlechten Zustand des Stahlbauwerkes hingewiesen. Auch die Kosten für verschiedenen Varianten einer neuen Brücke hatte Philipp Geib ermittelt und vorgestellt. Ohne jede Reaktion aus den Reihen der Kommunalpolitiker*Innen. Die plapperten zwar gestern wieder mit Krokodilstränen in den Augen darüber, wie schlimm diese Schliessung ist. Aber keiner der gestern im Stadtrat klagte, kümmerte sich in den vergangenen Jahren konkret um eine Lösung für das Problem.

Und das, obwohl seit der Sperrung zwischen dem Oktober 2018 und dem Juni 2019 bekannt ist, dass der Umweg über die Ochsenbrücke erhebliche Probleme mit sich bringt. Dort ist Begegnungsverkehr von E-Fahrstühlen nicht möglich. Und der von Fahrädern und Kinderwägen nur sehr eingeschränkt. Für die Menschen, die den Löwensteg bisher genutzt haben, hatte Philipp Geib noch eine weitere schlechte Nachricht. Die Bahn AG hat ihre Zustimmung für eine provisorische Ersatzbrücke bisher nicht erteilt. Um diese Genehmigung zu erhalten, muss die Stadt umfangreiche Unterlagen erstellen und einreichen.

Genehmigungsfähig ist laut Geib dann auch nur eine Brücke, die in ihren Maßen und Massen mit dem alten Löwensteg identisch ist. Ohne jede Abweichung. Die Kosten dafür waren in der Vergangenheit mit bis zu 300.000 Euro angegeben worden. Geld, das die Stadt nicht hat. Zuschüsse vom Land könnte es aber nur geben, wenn die Brücke barrierefrei neu gebaut würde. Was aufgrund der geplanten Elektrifizierung der Nahebahnstrecke und der nicht verfolgten Planung der Ost-West-Trasse nicht möglich ist. Zudem wird jede Variante bis zur Realisierungsreife Monate oder gar Jahre Zeit kosten (weiterer Bericht folgt).