Kunst am Bau für die Feuerwache Ost wird per Wettbewerb vergeben

Kunst am Bau wird oft nicht in der ihrer Bedeutung entsprechenden Weise wahrgenommen. In Bad Kreuznach kann der Umgang mit den entsprechenden Werken in vielen Fällen nur als stiefmütterlich bezeichnet werden. Das krasseste Beispiel ist der Telekombrunnen am Stadttor in der Magister-Faust-Gasse. Das für einen sechsstelligen Betrag beschaffte Kunstwerk zerfällt sein Jahren unbeachtet vor sich hin. Diese destruktive Umgangsweise widerspricht allerdings nicht den gesetzlichen Vorgaben. Denn Kunst am Bau „ist ein wichtiger Baustein“ lediglich „der Förderung des künstlerischen Schaffens“. Mit der Übergabe vom Künstler an den Bauherren ist dieser Prozess abgeschlossen. Was danach geschieht …

Nicht nur in Planig wurde gewitzelt, dass die vier Wappen an der Feuerwache Ost genug Kunst am Bau wären.

Auf Anfrage der tourismusbeitrag-so-nicht.de-Redaktion hat die Stadtverwaltung erfreulich transparent darüber informiert, wie die Kunst-am-Bau-Vorgehensweise geregelt ist. Demnach wird zwischen Landesbaumaßnahmen und Hochbaumaßnahmen, die das Land durch Zuwendungen nach den §§ 23 und 44 der Landeshaushaltsordnung fördert, unterschieden. Im zweiten Fall beinhaltet dies kommunale Gebäude wie Schulen, Kindergärten, Gemeindehäuser oder z.B. ein Feuerwehrhaus. Daher sind die von dieser Seite berichteten 20.000 Euro „für die Kunst am Bau im Förderantrag zur Feuerwache Ost inkludiert. Es handelt sich um eine Pflichtaufgabe“. Auch wie diese konkret vergeben wird, legt die Stadt offen.

„Für die künstlerische Ausgestaltung der Feuerwache Ost wird in Abstimmung mit Oberbürgermeister Emanuel Letz ein Wettbewerb ausgelobt. Eine Auswahl von Künstlerinnen und Künstlern aus Bad Kreuznach sind zur Abgabe je eines Entwurfs eingeladen. Die Arbeiten werden von einem Preisrichtergremium beurteilt. Dem Gremium gehören neben dem OB Mitarbeiter/-innen des Bauamts, Kulturamts, ein Mitglied des Kulturausschusses, die Ortsvorsteher von Bosenheim (Markus Später), Ippesheim (Sascha Elstner, der auch der stellvertretende Zugführer Ost ist) und Planig (David Feld) sowie Vertreter der Feuerwehr (Wehrleiter Michael Seibel und der Löschbezirksführer Ost Peter Steinbrecher) an“.

Weiter erklärt die Stadtverwaltung: „die Künstlerinnen und Künstler sind eingeladen, eine frei wählbare, erlebbare Kunstinstallation oder ein Kunstwerk für das Außengelände der Feuerwache Ost zu konzipieren und umzusetzen. Das Kunstwerk soll für alle Mitglieder und Besucher/-innen der Feuerwache unmittelbar erlebbar und für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Kunst am Bau umfasst in erster Linie zeitgenössische, oft abstrakte oder ortsspezifische Kunstinstallationen, die ästhetische, kulturelle oder gesellschaftliche Fragen aufgreifen und zur gestalterischen Aufwertung eines Gebäudes beitragen. Wappen hingegen haben andere historische und funktionale Begriffsinhalte“.