So stellt die Gewobau ihre Bilanz für 2023 dar

Schlagzeilen macht die Gewobau aktuell mit den Hintergründen und den Folgen der fristlosen Entlassung von Ex-Geschäftsführer Karl-Heinz Seeger. Gegen den macht die Gesellschafterversammlung der Wohnungsbaugesellschaft eine Forderung von über 1 Million Euro geltend. Und hat über ihre Anwälte vor dem Landgericht trotzdem einem Widerrufsvergleich zugestimmt, der eine 100.000-Euro-Zahlung an Seeger vorsieht. Mit einer Meldung zum Tagesgeschäft melden sich der neue Geschäftsführers Michael Eberhardt und Aufsichtsratsvorsitzender Manfred Rapp zu Wort. Der vom Assistenten der Geschäftsführung, Rik Ulrich Mayer, vorgetragenen Bitte um Veröffentlichung kommen wir gern nach.

Gern hätten wir die in der Presseerklärung angekündigten Projekte ins Bild gesetzt. Aber die entsprechende Unterseite auf der Gewobau-Internet-Präsentation ist „in construction“.

Die Pressemitteilung der Gewobau GmbH Bad Kreuznach vom 6.12.2024 im Wortlaut:

Das Jahr 2023 war geprägt von einer stagnierenden Wirtschaft, rückläufigem privaten Konsum und stark steigenden Baukosten. Die herausfordernden finanziellen Rahmenbedingungen, einschließlich hoher Zinsen und kostspieliger Bauprojekte, führten zu einem Rückgang im Bereich der Wohnungsbauinvestitionen. In Bad Kreuznach zeigt sich weiterhin eine hohe Nachfrage nach Mietwohnungen und energieeffizientem Wohnraum, verstärkt durch den anhaltenden Trend zur Rückkehr in die Stadt.

Die Gewobau hat sich daher zur Kernaufgabe gemacht sozial verträglichen und erschwinglichen Wohnungsbau in Bad Kreuznach zu fördern und ist für viele Menschen in der Region ein Garant für stabile und bezahlbare Mieten. Das zeigt sich besonders anhand der attraktiven durchschnittlichen Jahressollmiete von 5,29 Euro pro Quadratmeter im Vergleich zur durchschnittlichen ortsüblichen Vergleichsmiete in Höhe von 6,30 Euro pro Quadratmeter. Das Unternehmen verwaltet derzeit 2.018 Mietwohnungen.

Sowie 13 gewerbliche Einheiten und vermarktet Baugrundstücke im Bad Kreuznacher Neubaugebiet „In den Weingärten“. Der Jahresüberschuss 2023 wurde bei der Aufsichtsratssitzung am 5.12.2024 mit einem Ergebnis in Höhe von 55.000 Euro beschlossen. Dieser Jahresüberschuss liegt unter den Erwartungen aus den Vorjahren. Hauptursache für die Abweichung waren geringere Erlöse aus dem Verkauf von unbebauten Grundstücken sowie eine außerplanmäßige Abschreibung im Bestand.

Investitionen in die Zukunft – Modernisierung des Wohnungsbestands

Vorausschauendes Handeln ist eines der zentralen Leitprinzipien der Gewobau. Im Rahmen dieses Anspruchs setzt das Unternehmen weiterhin auf die Modernisierung seiner Bestandsimmobilien und legt dabei einen besonderen Fokus auf Maßnahmen zur Energieeinsparung. Im Jahr 2023 wurden 37 Wohneinheiten mit einem Investitionsvolumen von 1,548 Millionen Euro erfolgreich modernisiert. Zudem wurden 2,74 Millionen Euro für die Instandhaltung investiert. Auf diese Weise investiert die Gewobau überdurchschnittlich in die Weiterentwicklung ihres Bestandes.

Um die Betriebskosten für unsere Mieterinnen und Mieter nachhaltig bezahlbar zu halten, führen wir zudem regelmäßige Heizungschecks durch und optimieren unsere Heizanlagen, beispielsweise durch hydraulischen Abgleich. Neue Förderrichtlinien machen Neubautätigkeit und Bestandssanierung teurer Leider bestätigt sich der Trend aus dem Vorjahr. Der Wegfall sowie die Überarbeitung bestehender Förderrichtlinien, wie etwa der ISB-Förderungen in Rheinland-Pfalz, stellen eine ernsthafte Gefahr für die Sicherung stabiler und bezahlbarer Mieten dar.

Fördermittel spielen eine entscheidende Rolle, um die finanziellen Mehrbelastungen durch steigende Bau- und Modernisierungskosten aufzufangen. Ohne diese Unterstützung wird es zunehmend schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und bestehende Mietpreise auf einem sozialverträglichen Niveau zu halten. Dies gefährdet insbesondere Haushalte mit geringem Einkommen und erschwert die Umsetzung notwendiger Investitionen in den Wohnungsbestand.

Ausblick:

Trotz der anspruchsvollen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Änderungen der Förderrichtlinien sieht die Gewobau GmbH Bad Kreuznach zuversichtlich in die Zukunft. Geplant sind verstärkte Investitionen sowohl in die Modernisierung des Wohnungsbestands als auch in die Umsetzung energieeffizienter Bauprojekte. Für das kommende Jahr plant die Gewobau drei Wohngebäude mit insgesamt 60 Wohneinheiten zu sanieren. Dies beinhaltet auch eine Umstellung der Heizanlage von Einzelthermen auf eine moderne Sammelheizung.

Dies führt zur Senkung der sogenannten zweiten Miete (Heiz- und Betriebskosten). Selbst in einem herausfordernden Marktumfeld bleibt die Gewobau ihrer Verantwortung verpflichtet, bezahlbaren Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten in Bad Kreuznach bereitzustellen. Durch kontinuierliche Investitionen in Modernisierung und Instandhaltung leistet das Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zur langfristigen Sicherung einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Wohnraumversorgung für Bad Kreuznach“.