Blanicher Ambts-, Gerichts- und Morgenbücher in neuem Glanz

Ein Schatz aus dem reichen Fundus im Haus der Stadtgeschichte ist durch eine Restaurierung wieder für Interessierte zugänglich: das „Blanicher Ambts- und Gerichts Buch mit Protokollen aus der Zeit von 1619 bis 1829 und das Morgenbuch (Grundbuch) von 1752 bis 1792. Die Restauratorin Ricarda Holly hat die Bücher von Schimmel und weiteren Schäden befreit, Buchseiten ausgebessert, so dass man mit Handschuhen wieder in ihnen lesen kann. Bei einem Ortstermin im Haus der Stadtgeschichte zeigten sich Oberbürgermeister Emanuel Letz und Planigs Ortsvorsteher David Feld sowie dessen Stellvertreter Franz-Josef Haas sehr von dem Ergebnis beeindruckt.

Franz-Josef Haas (links) war schon an dem vom früheren Ortsvorsteher Dirk Gaul-Rosskopf initiierten Beschluss zur Restaurierung alter Planiger Dokumente beteiligt. Und konnte sich jetzt zusammen mit dem neuen Ortvorsteher David Feld (zweiter von links) und Emanuel Letz im Haus der Stadtgeschichte zwei weitere restaurierte geschichtsträchtige Bücher aus Planig ansehen. Restauratorin Ricarda Holly erklärte einzelne Arbeitsschritte ihrer Tätigkeit.

Feld will in seinem Stadtteil dafür werben, dass geschichtsinteressierte Mitbürgerinnen und Mitbürger sich die beiden historischen Ortsdokumente im Haus der Stadtgeschichte anschauen. Wer hat sich mit wem über Landbesitz und über Besitz-Abgrenzungen gestritten, wer hat wem Geld geschuldet, wer hat was ersteigert bzw. versteigert? Darüber geben die Protokolle im Blanicher Ambst- und Gerichts Buch Auskunft. Im Morgenbuch ist der Besitz an Haus, Hof, Garten, Acker, Wiesen und Weingärten der Einwohner Planigs erfasst und das auf 944 Seiten. Die kunstvoll gestaltete Titelseite informiert darüber, dass das Morgenbuch im Jahr 1752 erneuert wurde.

Das kunstvoll gestaltete Titelblatt des Planiger Morgen(=Grund)buchs.

Namentlich sind Andreas Gaul (Schultheiß), Joseph Mohr, Henrich Elsing, Phlipp Dickerscheid und Johannes Kühn aufgeführt. Planig gehörte zu jener Zeit zum Besitz des „Löblichen Klosterstifts S. Jacobsberg, dem „Ihro Hochwürdigen Gnaden Herrn Francisci“ vorstand. Stadtarchivarin Blum-Gabelmann wies darauf hin, dass der Archivbestand der eingemeindetet Ortschaften im gleichen Maße erhalten wird, wie der Altbestand der Stadt Bad Kreuznach. Im konkreten Fall wurde fast die gesamte Summe der im Haushalt bereitstehen Mittel für Restaurierungen für die Planiger Archivalien verwendet.

Text und Bild: Stadtverwaltung Bad Kreuznach