Die Stadt ist pleite: es reicht nicht mal mehr für Papierhandtücher

Thema der Sondersitzung des Stadtrates am gestrigen Donnerstagabend (28.11.2024) war die Zukunft von Bäderhaus und Crucenia Thermen. Ohne millionenschwere Finanzspritzen aus der Stadtkasse hätte die BAD GmbH längst Insolvenz anmelden müssen. Durch die farbigen Versprechen und Ankündigungen der meisten Parteien und Listen im zurückliegenden Kommunalwahlkampf wurde diese brutale Realität verdrängt. Der Mehrzahl der Kommunalpolitiker*Innen fällt diese Leugnung leicht. Sie haben eine teils jahrzehntelange Übung darin.

Papierhandtücher gibts nicht. Statt dessen wird Klopapier als Alternative angeboten. Was sollen die Einwohner*Innen daraus schlussfolgern?

Der leider grosse, fortgesetzt desinteressierte Teil der Bevölkerung kommentiert lediglich den offensichtlichen Verfall. Weil Oberflächlichkeiten auch für einfach Strukturierte und Egomanen leicht zu erkennen sind. Und Plappern eh leichter fällt, als an Verbesserungen mitzuarbeiten. Dabei ist die Lage ernster, als es den Anschein hat. Das ist u.a. daran zu erkennen, das schon Wochen vor der verspäteten Vorlage des Entwurfes des Stadthaushaltes von verantwortlichen Amtspersonen Durchhalteparolen und Beschwichtigungen ausgesprochen werden.

Und am Zustand der Toiletten, die der Bevölkerung bei der gestrigen Stadtratssitzung zur Verfügung gestellt wurden. Damit ist nicht etwa eine Fehlleistung der Reinigungskräfte gemeint. Im Gegenteil. Der Sanitärbereich war sauber. Aber nicht ein Blatt Papierhandtücher stand zur Verfügung. Ganz so, als ob jene, die dort an Nicht-Sitzungstagen ihr Geschäft verrichten, keines benötigen. Weil die sich nicht die Hände waschen. In Unschuld sowieso nicht. Das ist seit Pilatus aus der Mode gekommen. Aber offensichtlich auch nicht mit Wasser und Seife.