kreuznacher diakonie rettet Krankenhaus St. Marienwörth 

Noch am gestrigen Donnerstagvormittag fanden letzte Verhandlungen statt. Mittags wurden dann die Belegschaften informiert. Und am Nachmittag die Öffentlichkeit: die Zukunft der Einrichtungen der Franziskanerbrüder in Bad Kreuznach ist geklärt. Voraussichtlich zum 1. Januar 2025 werden das Krankenhaus St. Marienwörth, der Palliativstützpunkt Rheinhessen-Nahe, das Pflegeheim Haus St. Josef sowie das MVZ Nahe auf dem Campus Mühlenstraße von Tochtergesellschaften der Stiftung kreuznacher diakonie übernommen. Damit wird eine lange Tradition fortgesetzt.

Statt den Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz e.V. wird schon bald die Stiftung kreuznacher diakonie als Träger des Krankenhauses St. Marienwörth auftreten.

Bereits seit 135 Jahren übernimmt die Stiftung Verantwortung für die medizinische, therapeutische und pflegerische Versorgung von Menschen in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland. Die Übernahme steht noch unter dem Vorbehalt des Bundeskartellamtes und der Krankenhausplanungsbehörde des Landes Rheinland-Pfalz. Andreas Heinrich, Vorstand der Stiftung kreuznacher diakonie, ist bewusst, dass die Sorge um den Krankenhausstandort Bad Kreuznach – während des Eigenverwaltungsverfahrens des Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz e.V. – viele Menschen in der Region bewegt hat: die Patientinnen und Patienten, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch die Politik.

Das Bibelzitat hängt im Eingansbereich des Krankenhauses der kreuznacher diakonie in der Ringstrasse. Mit der Annahme der katholischen Glaubensbrüder haben die evangelischen Christen die Aufforderung aus dem Römerbrief des Paulus ganz konkret umgesetzt.

Jutta Magmer-Melaas, Pflegedirektorin des Diakonie Krankenhauses ist überzeugt: „Wir werden das Wissen bündeln, die Angebote schärfen und voneinander profitieren.“ Manuel Seidel, kaufmännischer Direktor des Diakonie Krankenhauses, ergänzt: „Die Patientinnen und Patienten erhalten wohnortnah eine spezialisierte und fortschrittliche Versorgung. Zusammen sind wir für die Herausforderungen der Krankenhausreform, aber auch des Fachkräftemangels gut gerüstet.“ Ähnlich gute Perspektiven sieht auch die Seniorenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie, die in den vergangenen Jahren ihre Leistungen sowohl räumlich als auch fachlich erfolgreich erweitert hat:

„Wir haben unsere Seniorenheime und Sozialstationen in den letzten Jahren erfolgreich aufgestellt und freuen uns jetzt auf neue engagierte Kolleginnen und Kollegen, die mit uns gemeinsam die bestehenden Angebote stärken.“, so Monika Kolling, Geschäftsbereichsleiterin Seniorenhilfe. Bruder Michael, Vorstandsvorsitzender des Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz e.V., sagt: „Unser erstes Ziel ist und bleibt, für jede unserer Einrichtungen langfristige Perspektiven zu schaffen, um unserer Verantwortung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den uns anvertrauten Menschen nachhaltig gerecht zu werden.“

Im nächsten Schritt werden auch für die anderen Einrichtungen des Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz e.V. die Verhandlungen mit weiteren Investoren fortgeführt. Priorität hat es, für sämtliche Teile des Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz e.V. tragfähige Lösungen zu entwickeln. Vorrang haben dabei, neben den Gläubigerinteressen, die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten, Bewohnerinnen und Bewohner, Kundinnen und Kunden sowie die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für den Betrieb der Einrichtungen treten weiterhin keine Änderungen ein.

„Vor dem Hintergrund der gesundheitspolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit braucht es Zukunftskonzepte, welche die regionalen Versorgungsstrukturen bestmöglich ergänzen. Wir sind zuversichtlich, Lösungen zu finden, welche die betreuenden und pflegerischen Leistungen bedarfsgerecht miteinbeziehen.“, so Julia Schürmann, durch die Hospital Management Group (HMG) eingesetzte Kaufmännische Vorständin des Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz e.V. Andreas Heinrich: „Wir stellen uns gerne der Verantwortung für die Menschen, die unsere Hilfe brauchen, aber auch für Mitarbeitende, die diese Dienstleistungen täglich vollbringen.

Als größter Komplexträger und Arbeitgeber in der Region wollen wir Synergien nutzen und unser Angebot sinnvoll erweitern. Es war ein langer Verhandlungsmarathon, aber ich denke, dass der von vielen Seiten gewünschte Zusammenschluss unsere Region künftig stärken wird.“ Dr. Mark Boddenberg, Partner von ECKERT Rechtsanwälte und Generalhandlungsbevollmächtigter im Eigenverwaltungsverfahren des Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz e.V., sagt: „Das Verhandlungsergebnis ist eine gute Lösung, mit welcher die Weichen für eine weiterhin hochqualitative Versorgung der Region gestellt sind.“

Die Übernahme sichert durch Synenergieeffekte beide Häuser und stärkt damit den Krankenhausstandort Bad Kreuznach. Aber auch das Kirner Krankenhaus könnte von der Fusion in der Kreisstadt profitieren. Denn die nun entstehende grössere Struktur in den Händen der Stiftung kreuznacher diakonie ermöglicht Ausgliederungen und Verlagerungen. Etwa nach Kirn. Für den dortigen Standort eröffnet das neue Perspektiven. Besonders über die Entwicklung gefreut dürfte sich auch die wiedergewählte Landrätin Bettina Dickes haben. Sie hatte sich in den vergangene Monaten immer wieder für eine Zusammenarbeit der beiden Krankenhäuser ausgesprochen.

Quelle: Stiftung kreuznacher diakonie; eigene Recherchen