Förderpreis für Kunst und Kultur an das Clowntheater Rosina & Babo verliehen

Kriege, Klimakatastrophen, das Ergebnis der US-Wahl und Bruch der Ampelkoalition in Berlin. Was tun gegen den Schmerz der Welt? Humor ist wenn man trotzdem lacht. „Babbedooli“ sangen und klatschten die Gäste bei der Preisverleihung im Theatersaal des Museums für PuppentheaterKultur Bad Kreuznach fröhlich mit. Für den Spaß sorgte das Clowntheater Rosina & Babo, das Oberbürgermeister Emanuel Letz mit dem Förderpreis für Kunst und Kultur der Stadt Bad Kreuznach in der Sparte Darstellende Kunst auszeichnete. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert. Der Sonderpreis ging an das „Collectif Blamage“.

Das Künstlerduo Sigrid Karnath und Hardy Hausting begeistert seit 25 Jahren mit seinen poetisch-abenteuerlichen Aufführungen das Publikum in Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Seit 2005 leben beide in Bad Kreuznach und haben hier ihre künstlerische Heimat gefunden. Ihre Auftritte zeichnen sich besonders durch die direkte Interaktion mit den Zuschauern aus – eine Kunstform, die sowohl Kinder als auch Erwachsene in ihren Bann zieht und zum Mitmachen einlädt. Oberbürgermeister Letz würdigte in seiner Laudatio besonders die Vielseitigkeit der beiden Künstler:

„Das Clownduo hat sich als bedeutender kultureller Akteur in unserer Stadt etabliert und bereichert das kulturelle Leben auf vielfältige Weise.“ Neben ihrer Bühnentätigkeit waren Karnath und Hausting mehr als zehn Jahre als Clowndoktoren tätig. In der Kreuznacher Diakonie und weiteren Einrichtungen brachten sie mit ihrer einfühlsamen Art kranken Menschen Freude und Leichtigkeit. Hervorzuheben ist auch ihr Engagement in der Ausbildung: In ihrer 2003 gegründeten Clownschule „ClownWerk Bad Kreuznach – Institut für Clownpädagogik“ vermitteln sie in Workshops und Seminaren alle Facetten des Clownspiels.

Als erfahrene Seminarleiter bilden Karnath und Hausting neue Clowns und Klinikclowns aus und geben ihr umfangreiches Wissen an die nächste Generation weiter. Der mit 500 Euro dotierte Sonderpreis ging an Jannik Rodenwaldt und Paul Heinken mit ihrem „Collectif Blamage“. Die beiden Künstler wurden für ihre musikalische Performance-Lesung „Kohlhaas geschlagen“ ausgezeichnet, mit der sie seit Mai 2023 erfolgreich durch Deutschland touren. „Ihre Arbeit zeigt eindrucksvoll, wie Kunst aktuelle gesellschaftliche Fragen aufgreifen und zum Nachdenken anregen kann“, betonte Letz in seiner Ansprache.

Jannik Rodenwaldt nutzte die Preisverleihung für den Appell, den drastischen Sparkurs in der Kultur umzukehren. So will allein der Bund seine Kulturförderung um fast 50 Prozent kürzen. Was die öffentlichen Ausgaben für Kultur betrifft, ist Rheinland-Pfalz unter den Bundesländern das Schlusslicht. Rodenwaldt, freischaffender Schauspieler, in Sommerloch geboren, ist der Vorsitzende des Berliner Basisverbands der Theater-Gewerkschaften GDBA. Er zitierte den ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker:

„Kultur ist kein Luxus, den wir uns leisten oder nach Belieben streichen können, sondern der geistige Boden, der unsere innere Überlebensfähigkeit sichert.“ Der Förderpreis für Kunst und Kultur der Stadt Bad Kreuznach wird jährlich in wechselnden Sparten – Bildende Kunst, Musik, Literatur und Darstellende Kunst – an Künstlerinnen und Künstler vorrangig aus der Stadt Bad Kreuznach und der Naheregion vergeben.

Text und Bild: Stadtverwaltung Bad Kreuznach