Schicksale im Nationalsozialismus stehen im Mittelpunkt der Themenwoche “Wir erinnern …”, die aktuell vom Haus der Stadtgeschichte (Mannheimer Straße 189) angeboten wird. Biografien von Frauen und Männern, die allesamt Nazi-Opfer wurden. “Vieles ist erforscht, aber vieles ist noch im Dunkeln”, sagt Stadtarchivarin Franziska Blum-Gabelmann. Die darüber sehr froh ist, dass sie insbesondere bei der Aufarbeitung jüdischer Schicksale von der Stadtarchiv-AG “30 jüdische Biografien” bei ihrer Arbeit unterstützt wurde. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Um eine Spende wird gebeten.
Die überübernächste Veranstaltung der Themenwoche findet am Donnerstag dieser Woche (7.11.2024) um 18:30 Uhr im Haus der Stadtgeschichte statt. Alexa Christ liest Anne Tesch: “wie wir´s erlebten”. Magistra Alexa Christ arbeitet als Journalistin, Moderatorin, Sprecherin und Rezitatorin. Seit Oktober 2021 betreibt sie mit ihrem Partner die Kleinkunstbühne Casa Una (Gerbergasse 1 / Lauergasse 8) in der historischen Neustadt Bad Kreuznachs. Alexa Christ liest aus dem unveröffentlichten Manuskript der Bad Kreuznacher Autorin Anne Tesch (1902-2000) „Wie wir´s erlebten“.
Tesch beschreibt darin, wie sie die NS-Zeit und die unmittelbare Nachkriegszeit in ihrer Heimatstadt erlebte. In dem Text, der um 1977 entstanden ist, thematisiert sie das Schicksal von Helene Louise, Marie und Clara Meyer aus dem international bekannten jüdischen Bad Kreuznacher Weinhandelshaus Marcus Meyer. Anne Tesch war den genannten Schwestern zugetan und sie verfügte über intime Einsichten in deren Lebensumstände, die sie in ihrem Manuskript beschreibt. Der Text ist ein berührendes, eindrückliches Zeugnis von der Unbarmherzigkeit eines menschenverachtenden Regimes.
Quelle: Haus der Stadtgeschichte Bad Kreuznach