Mainz nimmt durch ein 0:0 einen Punkt aus Freiburg mit

Der FSV Mainz 05 hat sich in diesem Herbst offensichtlich Eichhörnchen zum Vorbild genommen. Die sich bekanntermaßen mühsam ernähren. Durchaus ein verständlicher und erfolgsversprechender Ansatz, bedenkt man den Verlauf der Vorsaison. Da konnte der FSV nach dem neunten Spieltag nur zwei Punkte verweisen. Seit gestern sind es immerhin zehn. Vom ungleich besseren Torverhältnis ganz abgesehen. Das hat sich durch das 0:0 im Auswärtsspiel beim SC Freiburg nicht verändert. Verlängert hat sich allerdings eine erfreuliche Mini-Serie der Mainzer.

Die in Freiburg erneut ein starkes Auswärts-Gesicht zeigten. Und in Folge im fünften Saisonspiel (vier x Bundesliga, ein x DfB-Pokal) in der Fremde ungeschlagen blieben (acht der zehn Saisonpunkte wurden auswärts geschnappt). Der Punkt in Freiburg war verdient. Die 05er überzeugten kämpferisch auf ganzer Linie und hätten sich in der einen oder anderen Szene vor dem Kasten der Breisgauer mit ein wenig mehr Glück sogar drei Zähler sichern können. Der Beginn der Partie war von hoher Intensität und vielen Kämpfen um zweite Bälle geprägt.

In beiden Strafräumen hingegen tat sich zunächst wenig. Ansatzweise Torgefahr strahlten die Gastgeber in der 20. Minute aus, als Vincenco Grifo eine entschärfte Ecke erneut vors Tor schlug, wo Lukas Kübler mit dem Kopf verlängerte, am zweiten Pfosten allerdings keinen Abnehmer fand. Bis hierhin begegneten sich die Teams auf Augenhöhe, was nach knapp der Hälfte der ersten 45 Minuten auch der Blick auf die Statistik untermauerte. Sowohl in Sachen Torabschlüsse wie auch bei der Pass- und Ballbesitzquote nahmen sich die Kontrahenten fast nichts.

Im Anschluss wurden die Breisgauer etwas aktiver und kamen durch Grifo nach einer knappen halben Stunde zum ersten Schuss aufs Gehäuse, der für Robin Zentner allerdings zur leichteren Übung geriet (26.). Im Gegenzug überraschte dann aber der FSV den Gegner, als Paul Nebel Anthony Caci glänzend in Szene setzte, doch der Schienenspieler, der eigentlich freie Bahn aufs Tor hatte, wurde von Christian Günter an der Strafraumgrenze noch abgelaufen (27.). Der folgende Eckball führte dann zur ersten dicken Chance des Spiels:

Kaishu Sano verlängerte den Ball von Amiri durch den Fünfmeterraum, am zweiten Pfosten rauschte Burkardt heran, wurde aber von Kübler noch entscheidend beim Abschluss gestört (28.). Die Chancen-Qualität nahm nun zu, und nach rund 34 Minuten schalteten die Hausherren mal schnell um: Eren Dinkci spielte einen feinen Pass durch die Gasse auf Sturmpartner Junior Adamu, der mit dem zweiten Kontakt aus zwölf Metern abzog, aber an einer klasse Fußabwehr Zentners scheiterte. Viel mehr tat sich bis zur Pause nicht vor den Toren.

Nach 45 Minuten hatten die Gastgeber zwar gefühlt einen Tick die Nase vorne, das Remis beim Gang in die Katakomben war aber ein zu diesem Zeitpunkt gerechtes Resultat. Mit Wiederbeginn kam Sieb für Burkardt, nachdem Henriksen vor dem Anpiff bereits angekündigt hatte, dass es beim Torjäger nicht für 90 Minuten reichen würde – ein früher Wechsel war zuvor abgesprochen gewesen. In den ersten Minuten standen die 05ER zunächst tiefer, sollten aber nach einer Umschaltaktion dennoch die erste Gelegenheit nach dem Seitenwechsel haben.

Sieb trieb das Leder nach vorne und bediente Nebel, dessen Schnittstellenpass geklärt werden konnte, über Lee landete der Ball aber nochmal bei Caci, gegen dessen Direktabnahme aus 18 Metern Noah Atubolu erstmals an diesem Nachmittag eingreifen musste. Für die insgesamt etwas ballsicherer wirkenden Breisgauer versuchte es kurz darauf Maximilian Eggestein aus spitzem Winkel, doch der durch Kohr abgefälschte Schuss landete neben dem Tor (57.). Doch auch die Rheinhessen blieben dran und setzten ihrerseits immer wieder Nadelstiche.

Nach einer knappen Stunde eroberte Lee den Ball im Zentrum, über Phillipp Mwene und Sieb landete der Ball bei Amiri, der aus 16 Metern aufs kurze Eck zielte, Kübler fälschte ab und zwang seinen Torhüter so zu einer echten Glanztat (60.). Während beide Teams immer wieder an der Führung schnupperten, entstand mehr und mehr der Eindruck, dass der erste Treffer diese umkämpfte Begegnung entscheiden würde. Nach 74 Minuten war dann auch für Amiri Schluss, der leicht angeschlagen in die Partie gegangen war und lange auf die Zähne gebissen hatte.

Ihn ersetzte in der Schlussviertelstunde Hyunseok Hong. So richtig ins Risiko gehen schien zum Ende der Englischen Woche keines der beiden Teams gehen zu wollen oder angesichts der schwindenden Kräfte zu können. Gefährlich wurde es vor dem Freiburger Tor nochmal nach 85 Minuten, als Kohr einen abgewehrten Ball zurück ins Zentrum beförderte, wo Sieb den Fuß hinhielt, den Ball aber einen halben Meter neben das Tor lenkte. Es war die letzte nennenswerte Offensivaktion einer Partie, die von ihrer Spannung und packenden Zweikämpfen gelebt hatte.

Neben einem Punkt beim Tabellensechsten nehmen die Mainzer sowie ihre mehr als 2.200 mitgereisten Fans die Gewissheit mit in die Heimat, auf fremdem Platz verdammt schwer zu schlagen zu sein. Nach neun Spieltagen stehen für die 05ER zehn Zähler zu Buche, die derzeit Platz zwölf im Klassement bedeuten. Weiter geht es für den FSV in sechs Tagen in der MEWA ARENA, wo Borussia Dortmund zu Gast sein wird. Karten für das Spiel am kommenden Samstag (9.11.2024) um 15:30 Uhr gibt es unter https://www.ticket-onlineshop.com/ols/mainz05/de/heimspiele

Quelle und Bilder: FSV Mainz 05