Dr. Julia Röttjer: “Lebenszeichen – Polnische Spuren” am 4.11. im Haus der Stadtgeschichte

Schicksale im Nationalsozialismus stehen im Mittelpunkt der Themenwoche “Wir erinnern …”, die vom Haus der Stadtgeschichte (Mannheimer Straße 189) angeboten wird. Biografien von Frauen und Männern, die allesamt Nazi-Opfer wurden. “Vieles ist erforscht, aber vieles ist noch im Dunkeln”, sagt Stadtarchivarin Franziska Blum-Gabelmann. Die darüber sehr froh ist, dass sie insbesondere bei der Aufarbeitung jüdischer Schicksale von der Stadtarchiv-AG “30 jüdische Biografien” bei ihrer Arbeit unterstützt wurde. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Um eine Spende wird gebeten.

Den Auftakt macht am Montag der kommenden Woche (4.11.2024) um 18:30 Uhr Dr. Julia Röttjer mit dem Vortrag: “Lebenszeichen – polnische Spuren aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges in Deutschland”. Auf dem Hauptfriedhof in Bad Kreuznach gibt es ein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus. Hier liegen u.a. 28 KZ-Häftlinge begraben. Vier von ihnen aus Polen. Die Geschichte der Millionen Menschen aus Polen, die während des Zweiten Weltkrieges und unmittelbar nach 1945 in Deutschland lebten, ist in der deutschen Erinnerungskultur nicht sehr präsent.

Doch es lohnt sich vor Ort ganz genau hinzuschauen. Manche Orte, Gegenstände und Dokumente erinnern heute noch daran. Viele Spuren sind unsichtbar. Manchmal versteckt, vergessen, verdrängt. Andernorts wurden und werden sie ausgegraben, aufgearbeitet und gekennzeichnet. Der Vortrag begibt sich auf eine Spurensuche. Wo wird an Polinnen und Polen aktiv erinnert? An wen wird erinnert, wessen Geschichten erzählt – und welche Biografien und Geschichten bleiben unsichtbar?

Quelle: Haus der Stadtgeschichte Bad Kreuznach