Oranienpark: soll so die Visitenkarte der Stadt für Gäste tatsächlich aussehen?

Die Beschwerden über den Zustand des Oranienparkes erreichen die Redaktion von tourismusbeitrag-so-nicht.de sowohl von Touristen als auch von Einwohner*Innen. Der Kurpark Bad Münster wurde bereits und soll für weitere viele hunderttausend Euro weiter aufgewertet werden. Der Kurpark Bad Kreuznach ist ein – erfolgreicher – Pflegeschwerpunkt des Stadtgärtnertrupps. Beim Oranienpark wird offensichtlich lediglich ein Basis-Pflegeprogramm durchgesetzt. Nicht dafür verantwortlich ist der städtische Bauhof. Denn dem werden vom Stadtrat einfach die nicht nötigen Mittel zur Verfügung gestellt, um einen höheren Aufwand betreiben zu können.

Sehr gern zeigen wir zunächst jene Bilder, …
… die einen Besuch des Oranienparks auch heute …
… attraktiv machen.

Rund 400.000 Euro gibt die Stadt im Jahr aus, um illegale Müllablagerungen einzusammeln. Nur ein kleiner Bruchteil dieses Betrages steht für den Oranienpark zur Verfügung. Und so präsentiert der sich dann auch den Gästen und Einheimischen. Dabei liegt der Park in prominenter Lage (anders als etwa der Schlosspark): zwischen Salinental, Roseninsel und Kurpark mitten im Kurgebiet. Mit dem Alleinstellungsmerkmal: in allen Himmelsrichtungen umgeben von Wohnbebauung. Einige Hotels, Pensionen und Gasthäuser liegen in fussläufiger Nähe. Auch der sich Richtung Naheufer anschliessende Minigolfplatz sorgt für eine erhöhte Passantenfrequenz.

Neben den eingangs gezeigten positiven Hinguckern, gibt es aber eben auch das zu sehen: Wege, die von den Grünbereichen her zuwachsen und nur im von den Gästen im wahrsten Sinne des Wortes freigetreten Bereich als solche erkennbar sind. Seit Jahren abgestorbene Gehölze, die offenbar als Mahnmale an bessere Zeiten erhalten werden. Und jede Menge Spontanvegetation und Wildkräuter, die der Grünanlage in den Augen einiger Betrachter einen morbiden Charme verleihen.

Bemängelt wurde von mehreren Leser*Innen die erhebliche Rutschgefahr, die auf dem Niedergang zur Minigolfanlage besteht. Nicht das Laub ist das Problem. Und auch nicht das nicht nur bei Nässe glatte Kopfsteinpflaster. Sondern die dort fehlenden Geländer. Auch ist der Park nur teilweise barrierefrei. Verfügt aber offenbar über eine wertschätzende Nachbarschaft. Diese für Bad Kreuznacher Grünanlagen leider nur allzu selten zu treffende Bewertung ergibt sich aus der geringen Vermüllung. Und der erfreulichen Tatsache, dass sich dort die Hinterlassenschaften von Gassi geführten Hunden in den Mülleimern befinden. Und nicht auf den Wiesenflächen. Was auch an den respekteinfössenden Kunstwerken liegen mag, die den Oranienpark erheblich aufwerten.

Leider wird am Oranienpark auch deutlich, wie show- und effektorientiertTeile der Bad Kreuznacher Stadtverwaltung arbeiten. Und wie wenig nachhaltig. Denn anders ist es nicht zu erklären, dass der im Jahr 2019 auf Initiative des städtischen Seniorenbeirates für über 15.000 Euro installierte Bewegungsparcour mehr oder weniger sich selbst überlassen ist. Und dem Verfall preisgegeben. So tritt man bei der Benutzung des Ergometers schon seit Jahren ins Leere, ohne dass das die Verantwortlichen zu einer Reparatur motiviert. Und die schon vor fünf Jahren für ältere und schwächere Augen kaum zu lesenden Bedienungsanleitungen sind zwischenzeitlich teilweise vollständig unlesbar. Was die Gründe dafür sein dürften, dass wir bei fünf Testbesuchen an sonnigen Herbsttagen nicht eine einzige Nutzung ins Bild setzen konnten.