Es sind Eltern, die ihre eigenen Kindern und die anderer gefährden. Stichwort Eltern-Taxis. Also Erziehungsberechtigte, die ihre Sprösslinge am liebsten bis ins Klassenzimmer mit dem Auto transportieren würden. Um diese vor Verbrechern am Steuer anderer Autos zu schützen, die rücksichtslos ihre Kinder am liebsten bis ins Klassenzimmer transportieren würden, weil es sogenannte Eltern gibt, die meinen es wäre für ihre Kinder sicherer, wenn diese bis ins Klassenzimmer mit dem Auto transportiert werden. Die Konsequenzen dieser Denk- und Handlungsweise führen etwa an der Einmündung des Steinwegs in die Hofgartenstrasse seit Jahren zu chaotischen Verhältnissen.

Zwei Versuche, die automobilen Eltern zu disziplinierten, scheiterten krachend. Vor allem, weil sich die Eltern nicht an die ausgegebenen Verhaltensvorschriften hielten. Und Kontrollen nicht annährend im nötigen Umfange stattfanden. Ab morgen läuft der dritte Anlauf. Dieser sieht in Bad Kreuznach bisher unbekannte Einschränkungen für den Strassenverkehr im betroffenen Gebiet vor. In acht Strassen gilt nun von montags bis freitags von 7:30 bis 8:15 Uhr, 11:30 bis 13:30 Uhr und 15:30 bis 16:30 Uhr ein Fahrverbot. Ausgenommen sind lediglich Radfahrer*Innen, Anwohner*Innen und Anlieger mit einer Ausnahmegenehmigung, etwa Lehrer*Innen.

Die Stadtverwaltung stellt das wie folgt dar: „die Verkehrssicherheit vor der Grundschule in der Hofgartenschule ist seit langem ein neuralgischer Punkt. Nun hat die Stadt Bad Kreuznach gemeinsam mit Schule, Anwohnern und Eltern in Workshops in einem aufwändigen und moderierten Beteiligungsprozess ein Konzept erarbeitet, das für mehr Sicherheit sorgen soll. Oberbürgermeister Emanuel Letz und Schuldezernent Markus Schlosser sind optimistisch, dass die neuen Regeln funktionieren und appellieren an alle, sich auch daran zu halten. Kern des Konzeptes ist die Einrichtung von „Schulstraßen“. Das heißt temporäre Fahrverbote.

In der Hofgartenstraße, Glockengasse, Schillerstraße, Reitschule und Steinweg, so dass in den Bereichen der beiden Schulstandorte kein oder nur wenig Kfz-Verkehr ist. Zu festgelegten Zeiten, nämlich zwischen 7.15 und 8.15 Uhr, 11.30 und 13.30 Uhr sowie zwischen 15.30 und 16.15 Uhr, ist das Fahren und Parken in der Nähe der Schule untersagt. Dies betrifft insbesondere Eltern, die mit dem Pkw ihre Kinder zur Schule bringen bzw. danach abholen. „Die Einhaltung dieser Regeln ist entscheidend für den Erfolg der Maßnahmen“, betont Oberbürgermeister Letz. Weiterer Schwerpunkt des neuen Verkehrskonzepts ist die Umwandlung von Kiss-and-Ride-Parkplätzen.

Diese werden in reguläre Parkplätze für Anwohner und den allgemeinen ruhenden Verkehr umgewandelt. Gleichzeitig werden einige Kurzzeitparkplätze in der Rüdesheimer Straße in neue Kiss-and-Ride-Plätze umgewandelt. Eine provisorische Querungsstelle an der Reitschule, die später dauerhaft in die Fahrbahn integriert wird, zur zusätzlichen Sicherheit und Verkehrsberuhigung beitragen. Die neuen Regeln gelten ab dem ersten Schultag nach den Herbstferien, also ab Montag, 28. Oktober. „Die Einhaltung wird kontrolliert und Verstöße werden mit einem Bußgeld geahndet“, so Ordnungs- und Schuldezernent Schlosser.
