Eine öffentliche Feierstunde im Haus des Gastes (Kurhausstraße 22-24) erinnert am kommenden Sonntag (27.10.2024) um 11 Uhr daran, dass der Name Kreuznach zur Jahreswende 1924/25 zu Bad Kreuznach erweitert wurde. Die Kuren wurden bereits seit 100 Jahren betrieben. Jedoch war der Titel „Bad“ ein begehrter Namenszusatz. Vor allem weil der wesentlich kleinere damals noch Nachbarort Bad Münster ihn schon tragen durfte. Kurze Vorträge würdigen die Bedeutung des Heilbades, nachdem Oberbürgermeister Emanuel Letz die Feierstunde eröffnet hat.
Michael Vesper, der Geschäftsführer der Gesundheit und Tourismus für Bad Kreuznach GmbH (GuT) Michael Vesper erläutert anschließend die Hintergründe der Verleihung. Und die wechselnde Bedeutung des Namenszusatzes bis zur Gegenwart. Was “Kur” eigentlich bedeutete, beleuchtet ein Vortrag des ehemaligen Chefarztes der Rheumaklinik, Prof.Dr. Rainer Dreher, indem er kompakt die Geschichte der Rheumatherapie speziell in Bad Kreuznach Revue passieren lässt.
Zum Abschluss wird Dr. Andreas Zöller die Bedeutung des Radonstollens und den Stellenwert der Radontherapie erläutern. Der Nuklearmediziner hat vor elf Jahren die medizinische Leitung des Radoninhalatoriums im Kauzenberg am Nachtigallenweg Nähe Hotel Quellenhof von Sanitätsrat Dr. Hans Jöckel übernommen. Stadt-Ehrenbürger Jöckel hatte dafür gesorgt, dass der Stollen der Stadt nach dem Verkauf der Rheuma-Heilbad AG erhalten blieb.
Für die musikalische Umrahmung sorgt das Duo Thomas Scheike und Samir Müller. Sie bringen Stücke von Johannes Brahms und Robert Schumann mit Klavier und Klarinette zu Gehör. Eine Präsentation von Dieter Gronbach vor und nach den Vorträgen erläutert anschaulich die Neuaufstellung des Heilbades nach 1998. Im Anschluss an die Feierstunde gibt es einen „Toast“ auf das Heilbad Kreuznach- gestern und heute.
Seit 1925 führt die Stadt Bad Kreuznach nachweislich offiziell den Titel „Bad“. Wie es dazu kam, ist etwas geheimnisvoll. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg hatte sich die Kurstadt erfolglos um diesen Namenszusatz bemüht, den Bad Münster am Stein schon führen durfte. Unter welchen Umständen und wie es dann doch zur Namenserweiterung, die vom Innenministerium des Reiches zu bewilligen und von der Reichspost umzusetzen war, ist unbekannt. Der ehemalige Oberbürgermeister Rolf Ebbeke (t) hat dazu folgendes herausgefunden:
Seit 1925 tragen die städtischen Haushaltspläne den Namenszusatz. Es ist daher wahrscheinlich, dass eine bis dato nicht auffindbare Urkunde bzw. ein entsprechendes amtliches Schreiben, seit Ende 2024 gestattete den Zusatz zu führen. Das Recht, sich Bad zu nennen, wurde später mit strengen Anforderungen an die Angebotsstrukturen des jeweiligen Kurortes verbunden. Es galt und gilt als Qualitäts-Prädikat. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Um Anmeldung unter info@bad-kreuznach-tourist.de oder (0671) 836 00 110 wird gebeten.
Quelle: Gesundheit und Tourismus für Bad Kreuznach GmbH (GuT)