Potentiale einer sorgenden Gemeinschaft waren ein Thema der VdK Kreiskonferenz

Von Adrian Rahmani

Am Samstag den 14. September fand die 13. Ortsverbandskonferenz des VdK-Kreisverbandes Bad Kreuznach in Breitenheim statt. Im Fokus der Konferenz standen Themen wie Barrierefreiheit in Wohnungen und im öffentlichen Raum sowie die Bedeutung einer sorgenden Gemeinschaft. Aus diesem Grund wurden diesmal nicht nur die Ortsverbandsvorstände, sondern auch explizit die Frauenbeauftragten aus den Ortsverbänden eingeladen. Kreisverbandsvorsitzende Veronika Beckei konnte 75 Mitglieder der Ortsverbandsvorstände der insgesamt 26 Ortsverbände des Kreisverbandes begrüssen. Besondere Grüsse galten dem Vorsitzenden des Ortsverbandes Meisenheim, Volker Krämer, und dem Ehrenvorsitzenden Günther Gehres.

Anschließend übernahm die stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende Anette Glöckner das Gedenken an die Verstorbenen. Der Sozialverband VdK organisiert in den Ortsverbänden nicht nur Veranstaltungen und Ausflüge, sondern berät seine Mitglieder in Sachen Sozialrecht. Die Beratung und Antragsstellungen übernehmen nur die hauptamtlichen Mitarbeiter/innen. Die Kreisverbandsvorsitzende besuchte seit der letzten Ortsverbandskonferenz auch wieder zahlreiche Mitgliederversammlungen, Vorträge, Feste und Ehrungen in den Ortsverbänden. Zudem fand im Oktober der Landesverbandstag in Mainz statt. Hier war der Kreisverband mit einer Delegation vertreten.

Einige Mitglieder des Kreisverbandes sind in unterschiedliche Gremien gewählt worden. Da sich leider immer weniger Ehrenamtliche finden, die die Vorstandsarbeit machen können, gab es zwei Fusionen von Ortsverbänden. Der Kreisverband freut sich darüber und dankt den Aufnehmenden Ortsverbänden sehr, da so die Mitglieder von den nahe gelegenen Ortsverbänden mit betreut werden können. Veronika Beckei berichtete, dass die Kreisgeschäftsstelle umziehen wird. Durch den hohen Zuwachs an neuen Mitgliedern und somit auch notwendigen Neueinstellungen von Mitarbeitern für die Beratung, benötigt der Kreisverband mehr Raum.

Wann der Umzug genau stattfinden wird, kann man noch nicht sagen, der Kreisverband will noch ein paar Umbauarbeiten zur Barrierefreiheit machen lassen und hofft, dass bis Ende diesen Jahres oder zu Beginn des neuen Jahres die neuen Räumlichkeiten bezogen werden können. Die neue Geschäftsstelle befindet sich auch in Bad Kreuznach und hat eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr mit direkt davor befindlichen Bushaltestellen. Zudem wird es einige kostenfreie Parkplätze direkt vor der Tür geben. Der Kreiskassenverwalter Torsten Petermann erläuterte die Finanzdaten des Kreisverbandes.

Im Anschluss berichtete der Kreisgeschäftsführer Marcel Unger über die positive Entwicklung der Mitgliederzahlen. Der Kreisverband hat zur Zeit über 11.800 Mitglieder. Konkrete Beispiele für das Tätigkeitsfeld des Sozialverbandes VdK sind Arbeitslosengeld, Bürgergeld, gesetzliche Kranken, Renten, Unfallversicherung, Schwerbehindertenrecht, Soziale Pflegeversicherung aber auch die private Pflegeversicherung, und Sozialhilfe. Was der VdK nicht vertreten darf ist z.B. Arbeitsrecht. Danach folgte der Bericht der Kreisfrauenbeauftragten Brigitte Becker. Sie berichtete warum dieses Engagement leider selbst heute noch so wichtig ist.

Denn es gibt viele Themen, von denen Frauen immer noch stärker betroffen sind. Zum Beispiel die immer noch bestehenden Verdienstunterschiede, Pflege von Angehörigen und die sogenannte „Sorgearbeit“. Dadurch haben Frauen auch ein höheres Armutsrisiko im Alter. Brigitte Becker nimmt an den Kreisvorstandssitzungen teil, organisiert Vorträge zu relevanten Themen, veranstaltet mit ihrem Ortsverband Frauenfrühstücke und nimmt an den Landesfrauenkonferenzen teil. Zudem engagiert sie sich in verschiedenen Netzwerken, wie zum Bespiel im Pflegenetzwerk. Sie möchte mehr mit den Ortsverbänden zusammenarbeiten und bringt sich mit neuen Ideen ein.

Zwei Referate prägten die Konferenz. Andrea Kynast beleuchtete „Vom ICH zum WIR – die Potentiale einer sorgenden Gemeinschaft“. Die Gerontologin erklärte anschaulich, was eine sorgende Gemeinschaft ausmacht und was dies von anderen Unterstützungsformen unterscheidet. Sie zeigte die Werte einer sorgenden Gemeinschaft auf, wie z.B. Empathie, Respekt, Vertrauen und Solidarität. Zudem berichtete sie über einige Stolpersteine für diese sorgende Gemeinschaft, wie z.B. die mangelnde Klärung von Zuständigkeiten. Anette Glöckner referierte über „Barrierefreiheit in Wohnungen und im öffentlichen Raum“.

Der VdK vertritt die Rechte der behinderten und mobilitätseingeschränkten Menschen und bietet deshalb VdK-Mitgliedern und Betroffenen eine Beratung zum Thema “barrierefreies Bauen und Wohnen“ an. Der VdK stellt immer wieder fest, dass die Barrierefreiheit oft nur ansatzweise oder überhaupt nicht Zugang in die Planungen findet. Glöckner wörtlich: “es ist wichtig das Bewusstsein für barrierefreies Bauen nicht nur bei den Architekten und Bauherren zu verbreiten, sondern auch bei den Gesetzgebern und Baubehörden”. Die VdK-Beraterinnen und Berater überprüfen landesweit vor allem Baupläne für Neu- und Umbauten im Hinblick auf die Barrierefreiheit. Immer häufiger auch auch in öffentlichen Bereichen, wie z.B. bei Bushaltestellen. Auch in Fragen zur barrierefreien Wohnraumanpassung kann bei Gesprächen vor Ort oder in der VdK-Geschäftsstelle ein individueller Weg zu einem barrierefreien Zuhause gezeigt werden.