Naheweinstrassen-Vollsperrung (L 235) wird durch den Rapp-Plan entschärft

Von Claus Jotzo

Die monatelange Vollsperrung der Naheweinstrasse (L 235) in Bad Münster wurde vor fast genau fünf Wochen angekündigt. Eher nebenbei am Rande einer Vergabeentscheidung für Kanalbauarbeiten im städtischen Finanzausschuss. Samt einer grossräumigen Umleitung für Lkw über die B 41. Baubeginn sollte heute, am 30.9.2024, sein. Erst Tage später wurde bekannt: eine innerörtliche Umleitung für Pkws konnte es aus damaliger Sicht nicht geben, weil die Westnetz GmbH als Eigentümerin der Friedensbrücke diese zeitgleich zu sanieren plante. Das wäre für viele tausend Menschen einem Verkehrs-GAU gleichgekommen:

Die Stadtverwaltung greift den Rapp-Vorschlag auf: über diesen Radweg sollen der Naheweinparkplatz und die südlich gelegenen Grundstücke von hinten erreichbar bleiben. Und die Friedensbrücke steht für eine innerörtliche Umleitung zur Verfügung.

Für die Gäste und Beschicker des Weihnachtsmarkt im Kurpark, die Einwohner*Innen des Stadtteiles und die der Nachbargemeinden Norheim, Niederhausen, Oberhausen/Nahe, Duchroth und Traisen, die ins Salinental, zum Arbeitsplatz in der Südstadt oder etwa zur kreuznacher diakonie fahren möchten / müssen. Bereits am 3. September präsentierte tourismusbeitrag-so-nicht.de eine von Manfred Rapp erarbeitete Lösung. Der CDU-Fraktionsvorsitzende hatte mit klarem Blick erkannt, dass die parallele Durchführung beider Baumaßnahmen in der Naheweinstrasse und an der Friedensbrücke verkehrslogistisch unverantwortlich ist.

Und eine innerörtliche Umleitung ausgearbeitet, um den Parkplatz an der Nahe und die rückwärtige Erschliessung der Häuser auf der Südseite der Naheweinstrasse für die Zeit der Strassenbauarbeiten sicher zu stellen. Und zwar über den Radweg. Seit unserer Veröffentlichung hat es über drei lange Woche bis zum Donnerstag vergangener Woche gedauert, bis von der Stadtverwaltung eine Stellungnahme zum Rapp-Plan abgegeben wurde. Die im Ergebnis positive Antwort wurde auch nicht als Verwaltungsmitteilung bekannt gegeben. Sondern nur, weil Dr. Herbert Drumm MdL (Freie Wähler) und Manfred Rapp in der Stadtratssitzung am 26.9.2024 gemäss Gemeindeordnung eine formale Anfrage stellten.

Oberbürgermeister Emanuel Letz räumte in seiner Antwort ein, dass die “Feinabstimmung mit Abwasserbetrieb, Landesbetreb Mobilität (LBM) und Stadtwerken” erst kurz vor der Stadtratssitzung erfolgt sei. Letz weiter: “die Bauverwaltung hat sich dann letztendlich auch ein Stück weit mit eingeschaltet, um den hinteren Bereich, den grossen Parkplatz und die Tiefgarage zugänglich zu machen für die Anwohner. Das würde tatsächlich geschehen über die Friedensbrücke und über diesen Fahrradweg”. Der müsse noch gesichert werden. Und dann am 26.9.2024 nach 20 Uhr die Aussage des OB betreffend den auf den 7.10.2024 um 6 Uhr verschobenen Baubeginn:

“Aber sicherlich werden wir da hoffentlich noch eine ordentliche Pressemitteilung noch rausschicken. Ich hoffe, dass die Anwohner vorher noch entsprechend informiert werden, wie die Zuwegung ist”. Diese Aussage rief erneut Manfred Rapp auf den Plan. Er forderte: diese Information “muss schnellstens passieren”. Beigeordneter Markus Schlosser berichtet von dem Besprechungstermin mit Westnetz, dass die Friedensbrücke erst im Sommer 2025 saniert wird: “denen reicht zwei bis drei Monate”. Was Westnetz an der Brücke saniert, konnte Schlosser auf Nachfrage nicht angeben.