Die Regenfälle der vergangenen Tage haben es wieder einmal anschaulich gemacht: Nahe und Ellerbach haben sehr unterschiedliche Einzugsgebiete. Das war schon 1725 so, als das bis heute schlimmste Hochwasser der Stadtgeschichte die historische Neustadt traf und rund ein dutzend Häuser zerstörte. Verursacher war der Ellerbach. Während bei den Hochwässern der Nahe im Dezember 1993 und Januar 1995 die braune Brühe “nur” auf den Treppenstufen der Nikolauskirche stand, füllte es am 12. Mai 1725 das Kirchenschiff 160 Zentimeter hoch.
Wesentlich weniger dramatisch war die Lage in den vergangenen Tagen. Die Regenfälle in Soonwald und Hunsrück ließen den Ellerbach nur kurz aus seiner Betonrinne anschwellen. Bei der Nahe hielt das bis zu 4,60 Meter hohe Starkwasser länger an. Und so trafen an der Einmündung des Ellerbaches in die Nahe – an der Einfärbung gut erkennbar – sauberes Ellerbachwasser auf die braue Nahe-Brühe. Am gestrigen Sonntag ist der Nahepegel wieder deutlich unter die 3-Meter-Marke gefallen.