Wer in der Hohen Bell, im Weyroth oder in der Humperdinckstrasse wohnt und ins Gewerbegebiet, in den Osten der Stadt oder Richtung B 41 möchte, muss entweder über Hackenheim fahren. Oder sich durch den Stau in der Alzeyer Strasse quälen. Bisher. Für jene, die sich auch sonst bedenkenlos über Verkehrsschilder hinwegsetzen, hat sich mit dem Bau der neuen Strasse westlich des Baugebietes “In den Weingärten” im wahrsten Sinne des Wortes ein – noch nicht fertiggestellter – Ausweg ergeben: die deutliche Abkürzung zur östlichen Dürer Strasse.
Und über diese zur Riegelgrube und zur Bosenheimer Strasse. Genau das beobachten die Menschen, die in den Bauabschnitten zwei und drei des Neubaugebietes wohnen, mit grosser Sorge. Bisher sind es nur wenige Pkw, die täglich über die Baustelle der neuen Strasse abkürzen. Aber wenn die grosse Zahl der Abkürzungsinteressierten ihre Skrupel überwindet, droht der Dürer Strasse im Teilabschnitt zwischen der Hohen Bell und der Riegelgrube eine Verkehrsschwemme. Beim Beschluss für die neue Strasse hat die Stadt ein Durchfahrsverbot angekündigt.
Das sie selbst mangels Kontrollkompetenz, die ist nämlich auf den ruhenden Verkehr beschränkt, aber gar nicht durchsetzen kann. Und die örtliche Polizeiinspektion verfügt einfach nicht über die personelle Kapazität, um effektive Schutzmaßnahmen für das Weingärten-Wohngebiet vorzunehmen. Siehe den vergeblichen Kampf gegen Elterntaxis. Und die Kapitulation des Rechtsstaates bei der Durchsetzung des Durchfahrtsverbotes vor der Dr. -Martin-Luther-King-Grundschule in der Richard-Wagner-Strasse. Damit ist klar: wieder einmal wird die Bad Kreuznacher Verkehrspolitik nicht von den dafür gewählten bzw bezahlten Personen transparent entschieden.
Sondern hinten rum. Durch das gezielte Schaffen bzw Zulassen von Fakten. In anderen Kommunen finden zur Information der Menschen in solchen Fällen von den Verwaltungen initiierte Einwohnerversammlungen statt. Nicht so in Bad Kreuznach. Hier warten die Verantwortlichen ab, bis sich Protest organisiert. Erst wenn der zu lautstark und medienwirksam wird, kommt es dann zu Alibiveranstaltungen. Siehe die Pläne für ein Containerdorf für Geflüchtete in der Riegelgrube. Und die entsprechene Nutzung der Villa Anheuser in der Stromberger Strasse 4.