Errichtet wurde der östliche Teil der Ochsenbrücke, auf dem zweispurig in Richtung Wilhelmstrasse / Innenstadt gefahren werden kann, vor Jahrzehnten ausdrücklich als Provisorium. Denn seit den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts war eine Ost-West-Entlastungsstrasse für die Innenstadt geplant. Deren Bau macht je nach Ausführungsvariante eine grössere oder kleinere neue Ochsenbrücke erforderlich. Da sich die Bad Kreuznacher Kommunalpolitik bis heute dazu nicht endgültig positioniert hat, steht die als Übergangslösung gedachte Brücke immer noch. Längst hat sie das Ende ihrer Nutzungsdauer überschritten.
Und wird nur noch durch die umfangreichen Pflege – und Unterhaltungsarbeiten des Landesbetriebes Mobiltät (LBM) am Stehen gehalten. Der hatte für den gestrigen Mittwoch (11.9.2024) den Beginn einer mehrtägigen Baumaßnahme angekündigt, die die Vollsperrung der Richtungsfahrbahnen zur Innenstadt für mehrere Tage notwendig macht. Die unumgänglichen Arbeiten bedeuten für die Bewohner*Innen der Südstadt, die das Fahrziel Innenstadt haben, erhebliche Umwege. Denn wegen dem Versagen der Stadtpolitik stehen nur sehr wenige, allesamt nicht ausreichend leistungsfähige Bahnquerungen zur Verfügung.
Der Bahnübergang Rheingrafenstrasse ist für Bewohner des Stadtviertels zwischen Alzeyer Strasse, Hohe Bell und Pfalzsprung ein zu grosser Umweg. Auf der Lämmerbrücke staut sich der Verkehr Richtung Charles-de-Gaulle-Strasse schon heute tagtäglich zur Hauptverkehrszeit. Zudem ist der Fleischhauer-Kreisel bereits seit Jahren über seine Kapazitätsgrenze hinaus belastet. Und damit ein unüberwindliches Nadelöhr Richtung Ochsen- und Lämmerbrücke. Bleibt das Bahnviadukt in der Wöllsteiner Strasse. Bei Starkregen geflutet. Bei Lkws und Bussen im Gegenverkehr zur Einbahnstrasse verdonnert.
Bleibt als Notlösung die B 41. Die aber nur über die B 428 oder die ohnehin schon stark belastete Bosenheimer Strasse zu erreichen ist. All diese Fakten sind seit Jahren bekannt. Und werden von den Einwohner*Innen beklagt. Trotzdem haben die Verantwortlichen tatenlos und ausredenreich Jahr um Jahr verstreichen lassen, ohne Lösungen zu erarbeiten oder gar zu realisieren. Deshalb ist die Tatsache, dass die Ochsenbrücke gestern zwar gesperrt war, aber dort nicht gearbeitet wurde, wohl eine pädagogische Maßnahme des LBM in Richtung Stadtverwaltung. Mit der Botschaft: tut endlich was, sonst ist das bald der Normalfall.