Die Stadtverwaltung denkt rechtzeitig an die Dekoration des Kornmarktes in der Adventszeit. Und hat öffentlich zu Spendenangeboten für einen Weihnachtsbaum aufgerufen (t-s-n.de berichtete). Das hat in den Sozialen Medien für teils sehr negative Reaktionen gesorgt. Etwa in der Facebook-Gruppe Mein Bad Kreuznach. “DAS ist in meinen Augen die größte Blamage für die Stadt Bad Kreuznach!!!!”, ärgert sich etwa Sieglinde A. Und fährt fort: “Blamage für unseren Oberbürgermeister … Warum lässt der diese Thematik überhaupt zu??? Bad Kreuznach hat doch immer noch einen Ruf zu verlieren oder???” Alexsandra B. fasst sich kurz: “unglaublich”.
Patricia W. schliesst sich dem mit der Aussage “traurig” an. Inci C. meint: “soweit ist die Stadt gesunken!!!” Und macht dann selbst einen Spendenaufruf: “Und ich suche ein Sponsor für meinen nächsten Sommer Urlaub”. Das Planiger CDU-Ortsbeiratsmitglied Peter Metzger stellt fest: “jeder Baum ist Leben und jede Fällung ist Mord. Und jedes Jahr das gleiche Theater nach der Suche eines geeigneten Baums. Warum einfach nicht mal einen künstlichen Baum aufstellen, so wie es die Firma Rehner in ihrem Entree tut?” Es gibt aber auch positive Kommentare. Etwa den von Gabriele B.: “ich finde es nicht schlimm, wenn ein Sponsor für den Weihnachtsbsaum da ist.
Der Sponsor hat ihn aus der Füssen und die Stadt freut sich. Aber die Stadt sollte ihn schon selbst abholen”. das wird von Beate K. unterstützt: “mal zur Aufklärung. Ich habe mal einen Bericht gesehen, das machen ganz viele Kommunen bundesweit schon seit Jahren so. Es ist eine Win-Win-Situation. Viele Eigentümer großer Grundstücke haben eventuell große Bäume, die gefällt werden sollten. Und es wird hinausgeschoben, da die Fällkosten zu hoch sind. Hier bezahlt die Kommune die Fällkosten und der Besitzer wird seinen Baum los und muss sich um nichts kümmern. Ich finde die Idee sehr gut nachzufragen”.
Diese Argumentation ist ganz im Sinne von Andreas Schnorrenberger. Der Meine-Stadt-Geschäftsführer hatte Ende 2020 dafür gesorgt, dass auf dem Kornmarkt ein prächtiger Weihnachtsbaum Einheimische und Gäste begeisterte. Schnorrenberger unterstützt das Vorgehen der Stadt ausdrücklich: “wer glaubt, es gehöre sich nicht, dass die Stadt zu einer Baumspende aufruft oder einen Baum als Spende annimmt, sollte das Gesamtbild betrachten. Es liegt im Interesse aller. Zum einen wird der Steuerzahler entlastet, zum anderen löst der potenzielle Baumspender ein Problem – sei es durch einen Baum, der aufgrund von Größe oder Alter ohnehin gefällt werden müsste.
Unsere Initiative „Meine Stadt“ kann dadurch mehr Ressourcen in die festliche Dekoration und ein tolles Rahmenprogramm investieren, anstatt den Baum selbst zu finanzieren. In den letzten zwei Jahren konnten die eingesparten Mittel durch eben eine “Baumspende” von uns an soziale Einrichtungen in Bad Kreuznach gespendet werden! Kritik ist willkommen, aber denkt auch an den gemeinsamen Mehrwert (Win-Win) für alle Beteiligten, den dieser der Stadt Aufruf bietet. Wenn also jemand einen Baum spenden möchte oder jemanden kennt – bitte melden!” Dieser Einschätzung schliesst sich die t-s-n.de-Redaktion vollinhaltlich an.