Schon vor Monaten hat unser Fotograf diesen Misstand ins Bild gesetzt: fehlbefüllte Biomülltonnen, die aus diesem Grund satzungsgemäss nicht geleert wurden. Leider wurde der zweite Schritt, die Einbeziehung des Hauseigentümers, unterlassen. Und so hat sich jetzt über ein Vierteljahr lang niemand um diese beiden Biotonnen gekümmert. Entsprechend riecht es dort. Auch die Frage, wie die Hausgemeinschaft seit dem ihre Bioabfälle entsorgt, drängt sich auf. Eine Leserin hat sich die Mühe gemacht den Sachverhalt, den sie auf dem Weg zur Arbeit mehrfach wöchentlich sieht, anzusprechen.
Ansätze zum Tätigwerden gibt es für gleich mehrere Beteiligte. Die Mieter*Innen könnten sich kümmern. Eine wohl vergebliche Hoffnung. Auch die Stadtverwaltung hätte die Möglichkeit hier einzuschreiten. Denn die Tonnen stellen – da reicht ein Blick auf die sich in den Tonnen tummelnden Maden und ein leichtes Luftholen durch die Nase in deren Nähe – zweifelsfrei eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung dar. Handlungspflichtig ist auch der Grundstückseigentümer. Und schließlich der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) der Kreisverwaltung. Mit der – korrekten – Nichtleerung ist es eben nicht getan.
Der AWB müßte jetzt gegen den Grundstückseigentümer vorgehen, damit dieser sich veranlasst sieht, die Mieter zu einer sachgemässen Nutzung der Biotonen anzuhalten. Geschehen ist jetzt über Monate … nichts. Das erinnert an ähnliche Fälle aus der Waldalgesheimer Strasse in Winzenheim. Auch dort gab es entsprechende Probleme (t-s-n.de berichtete). Mit einem erheblichen Kommunikationsaufwand ist es dort Ortsvorsteher Mirko Kohl allerdings gelungen, dass schlussendlich Lösungen erfolgten. Was deutlich macht: die mit viel Steuergeld subventionierten Stadtteilbüros sind eben kein auch nur ansatzweise gleichwertiger Ersatz für Ortsbeiräte und Ortsvorsteher, wie es sie in den fünf Stadtteilen gibt.
Die in Bad Münster am Stein / Ebernburg, Bosenheim, Ippesheim, Planig und Winzenheim ehrenamtlich arbeitenden Personen erreichen deutlich mehr für ihre Einwohner*Innen, als hauptamtliche Kräfte im Stadtteilbüro. In der historischen Neustadt gibt es sogar eines. Nur wenige Meter von den Biomülltonnen entfernt. Zu einer Lösung hat das ZAG – anders als der ehrenamtlich tätige Winzenheimer Ortsvorsteher – allerdings (bisher) nicht beigetragen. Dort werden als einer der Arbeitsschwerpunkte Kunstprojekte organisiert. Eine tolle Sache. Die mit der Lebenswirklichkeit der Menschen in der Metzgergasse allerdings nichts zu tun haben.