Von Adrian Rahmani
und Claus Jotzo
Der Jahrmarktskalender des Freundeskreises Kreiznacher Johrmarkt e.V. ist ein ganz besonderer Wegweiser durch die Zeit. Nicht nur wegen seiner thematischen Konzentration auf das grösste Volksfest der Region. Sondern auch wegen dem Kalenderjahr, das er beschreibt. Er beginnt jeweils am 1. August, also mit dem Monat, in dem der Jahrmarkt stattfindet. Und endet am 31. Juli. Die Ausgabe 2024/25 beschäftigt sich unter der Überschrift “Emotionale Diskussion um den Tag vor dem Jahrmarkt” schwerpunktmässig mit dem “Fleeschworscht-Dunnerschdaach”.
Die seit Jahrzehnten für die Allgemeine Zeitung tätige geschätzte Kollegin Heidi Sturm und der Vorsitzende des Freundeskreises, Dieter Gronbach, stellen detailgenau die Geschichte und Entwicklung dieses Tages dar. Und warum es für den Jahrmarkt ein Gewinn ist, dass es an diesem Tag seit 2023 auf der Pfingstwiese wieder dunkel bleibt und auch die Gastronomiebetriebe auf dem Festplatz nicht öffnen dürfen. Sondern nur die am Rand der Pfingstwiese, die über eine reguläre Gaststättenkonzession verfügen.
Diese Seite hatte die Diskussion über diese Rückkehr zur “Retro-Variante” des Abends vor der Jahrmarkts-Eröffnung intensiv begleitet und begrüsst. Und von Anfang an darauf hingewiesen: wer am “Fleeschworscht-Dunnerschdaach” auf dem Platz Öffnungen zulässt, riskiert die 3 Uhr-Konzession. Und damit den Jahrmarkt in seiner bisherigen Form. Denn wenn auch auf der Pfingstwiese – wie auf fast allen anderen grossen deutschen Festplätzen – um 23 oder 24 Uhr Schluss ist, weil wegen des 6. Tages eine neue Genehmigung nach den aktuellen rechtlichen Vorgaben erforderlich wird, lohnt sich insbesondere für die Schausteller mit den grossen Fahrgeschäften, eine Teilnahme am Jahrmarkt nicht mehr.
Weil die Transport-, Auf- und Abbaukosten einfach zu hoch sind. Und was wäre das für ein Jahrmarkt ohne oder mit deutlich weniger grossen Fahrgeschäften? Auch die in Laienkreisen oft zu hörende Idee, der Jahrmarkt könne ja (nach vorne oder hinten) verlängert werden, geht an der Realität im Schaustellergewerbe vorbei. In das bundesweit seit vielen Jahrzehnten eingespielte Kirmes-Programm passt ein längerer Jahrmarkt nicht hinein. Also würde auch eine Verlängerung einige Publikumsmagneten kosten. Aber auch abseits von diesem Thema bietet der Jahrmarktskalender viele Informationen. Erklärt wird etwa, warum zwar 2010 korrekt “200 Jahre Jahrmarkt” gefeiert wurden.
Aber erst 2030, wenn nichts dazwischen kommt, der 200ste Jahrmarkt stattfindet. Auch gibt es vielfältige Rückblicke in vergangene Jahrmarktstage und – attraktionen. Wer sich noch einen dieser ganz besonderen Kalender sichern möchte, dessen Herausgabe nur durch das ehrenamtliche Engagement des Vereines und seiner Unterstützer*Innen und der beiden Sponsoren Sparkasse und Stadtwerke möglich ist, kann sich eines der Restexemplare kostenlos sichern: direkt bei den Sponsoren. Also im Kunden-Forum der Stadtwerke (Wilhelmstraße 5) und bei der Sparkasse Rhein Nahe in deren früherer Zentrale am Kornmarkt.