PBK präsentiert Pro-Windkraft-Petition

Bisher wurde die Diskussion um die bei Planig geplanten Windräder allein von deren Gegnern bestimmt. Wortstark. Und mit einer klaren Ablehnungskante. Die Befürworter sind eher durch verbales Herumeiern und unehrliches Taktieren unangenehm aufgefallen. In der Stadtratssitzung am 5.6.2024, vier Tage vor der Kommunalwahl, präsentierte die Stadtverwaltung eine im Ergebnis ablehnende Stellungnahme. In der Aussprache dazu gab es keine einzige klare Befürwortung für die Windrad-Pläne. Allein Stefan Butz (PBK) deutete mit der Aussage, auch in Bad Kreuznach müsse ein Beitrag zur Energiewende geleistet werden, seine Einstellung an.

Annette Thiergarten (Grüne) fragte lediglich nach der Zahl der möglichen Windräder. Und nach der Gewinnverteilung. Andrea Manz (Grüne) wies darauf hin, dass sich auch Bauern nach der Windradnutzung “recken und strecken, wenn es ihr Grund und Boden ist”. Und auf die erforderlichen Anstrengungen, um Klimaneutralität zu erreichen. Mit diesem nur Andeuten von inhaltlichen Positionen und dem Herumschwurbeln in vom konkreten Projekt fernen theoretischen Dimensionen ist seit dem Anfang dieser Woche Schluss. Die kommunale Wählervereinigung Progressives Bad Kreuznach (PBK) hat eine unmissverständliche Initiative für Windkraftanlagen ergriffen.

Die ist mit “Energiesicherheit stärken, Windkraft in Bad Kreuznach ausbauen” überschrieben. Und wirbt für eine Unterschriftensammlung im Internet. “Mit Absenden des Formulars setzen Sie sich dafür ein, dass die Nutzbarkeit der Fläche hinter dem Bosenberg für Windkraft unvoreingenommen geprüft wird und bei Eignung dort Windkraftanlagen entstehen können”, lautet die PBK-Ansage. Die weitere Begründung lautet: “Kürzlich hat die Planungsgemeinschaft Rheinhessen-Nahe, eine Körperschaft der Städte und Landkreise unserer Region, eine circa 50 Hektar große Fläche hinter dem Bosenberg als Vorranggebiet für Windkraft ausgewiesen.

Derzeit wird die Fläche landwirtschaftlich genutzt. Der Abstand zu den umliegenden Dörfern Biebelsheim und Pfaffen-Schwabenheim sowie den Bad Kreuznacher Stadtteilen Planig, Ippesheim und Bosenheim ist ausreichend. Laut Aussage der Stadtverwaltung können auf der Fläche wohl vier bis sechs große Windkraftanlagen (Nabenhöhe über 160 Meter) gebaut werden. Bis das geschieht, ist es allerdings noch ein langer Weg. Baurecht müsste geschaffen, Land müsste erworben werden. Trotzdem werden nun bereits Unterschriften allein schon gegen die Ausweisung als Vorrangfläche von Stadtratsmitglied und Fitnessstudio-Betreiber Hans Gerhard Merkelbach gesammelt.

Die Stadt spricht sich in einer Stellungnahme gegen die Flächen aus. Wir setzen uns dafür ein, die Fläche nicht von vornherein abzulehnen, sondern unvoreingenommen zu prüfen, inwiefern sie tatsächlich gut für eine Windkraft-Nutzung in Frage kommt und aufgrund dieser Sachlage zu entscheiden. Bisher ist die Stadt Bad Kreuznach Schlusslicht in der Region in Sachen Windkraft auf der eigenen Gemarkung. Wir benötigen aber auch vermehrt Windkraft, um die dringend notwendige Enrgiewende zu vollbringen. Dabei jedoch nur von anderen zu fordern, was man selbst nicht zu machen bereit ist – also Flächen für Windkraft auszuweisen – ist reines St.-Florians-Prinzip”.

In die Unterschriftenliste unter diese Petition haben sich (Stand 9.8.2024 um 4 Uhr) 33 Personen eingetragen. So viele Unterschriften hat Gerhard Merkelbach allein in den zwei Nachmittagsstunden vor der Eröffnung der Planiger Kerb gesammelt. Die PBK-Initiative ermöglicht endlich eine Transparenz hinsichtlich der Meinungsbildung in der Bevölkerung zu dem Windradpark bei Planig. Weil jetzt auch die Befürworter Farbe bekennen können. Und auch zu der Frage, ob das analoge Sammeln von Unterschriften gegen den Windradpark am Ende erfolgreicher ist, als das für die Unterschriftenleistende bequemere digitale Verfahren dafür. Der Link zur Befürworter-Seite ist:

https://prowindkraftbk.lapaso.de/