Die Stadtverwaltung hat auf der Gensinger Strasse in Höhe des Michelin-Reifenwerkes 20 km/h ausgeschildert. In beide Richtungen. Das berichte t-s-n.de in der Ausgabe vom vergangenen Freitag. Illustriert mit den Bildern eines Lesers vom Januar 2023 konnten wir dokumentieren, dass der Strassenzustand damals viel schlechter war und zwischenzeitlich an einigen Stellen Reparaturen durchgeführt wurden. Auf einer Strasse in schlechterem Zustand war also Tempo 50 erlaubt. Im bessereren Zustand nur noch 20 km/h. Und das auf einer der vier Haupterschliessungsstrassen der Stadt.
Dieses Vorgehen der Verwaltung, das die dramatische Geschwindigkeitssenkung mit “Verkehrssicherungsgründen” rechtfertigt, hat zu teils wütenden Protesten geführt. Zwei Fahrzeugführer teilten der Redaktion dieser Seite mit, an einen Aprilscherz geglaubt und zur Überprüfung eigens dorthin gefahren zu sein. “Nicht zu verstehen. Ich kenne zig Stellen in der Stadt in schlechterenm Zustand, wo 50 gefahren werden darf. Das ist reine Schikane!”, ärgert sich einer der beiden. Die Kommentare des anderen sind nicht öffentlich zitierfähig. Auch in den Sozialen Medien schlugen die Wellen hoch.
Etwa in der Facebook-Gruppe “Mein Bad Kreuznach”, die über 25.000 Mitglieder hat. Dort haben mehrere Dutzend Personen ihren Unmut zum Ausdruck gebracht. Patchen L.: “es geht nur darum Geld dem Bürger aus den Taschen zu ziehen. Würden die es auf dem Schwabenheimer Weg machen, könnte ich das verstehen”. MA CE: “vor allem morgens. Man fährt arbeiten, um schon viel zu hohe Steuern zu zahlen und wird auf dem Weg dorthin alle paar Kilometer von einem Blitzer überrascht, natürlich um Unfälle zu vermeiden …
Man wird nur noch abgezockt und die, die zu Hause auf der Couch hocken, lachen sich kaputt. Der Staat bekämpft das eigene Volk.” Kai Pi: Der Schwabenheimer Weg gehört seit Jahren saniert. Da geschieht absolut nichts. Selbst mit meinem Jeep mit geländefähigen Fahrwerk merke ich dort jedes Schlagloch. Die Gensinger Straße dagegen ist in einem guten Zustand. Da gebe ich dem Autor recht. Es kann sich nur um Abzocke handeln. Denn dort wird gerne geblitzt. Das wird einen Haufen mehr Geld einbringen”. Erik D.: “Schwachsinn. Typisch für KH.
Aber wetten wir mal dass dort bald täglich geblitzt wird”. Juliea M.: “es gibt schlimmere Straßen in Kreuznach”. Claudia W.: “die meisten Strassen in BK sind schlecht. Anstatt sie zu erneuern, wird eine 30 oder 20 km/h Zone gemacht. Ach ihr habt kein Geld dafür? Wofür zahlen wir denn Steuern? Etwa nur für Leute die hier nicht gewollt sind?” Jürgen I.: “die Stadt gibt sich sehr viel Mühe sich noch unattraktiver zu machen, als sie eh schon ist. Was nicht gesperrt oder durch blödsinnige Radwege zugepinselt ist, wird willkürlich durch übertriebene Geschwindigkeitsbegrenzungen lahmgelegt.
Ich jedenfalls meide die Stadt …” Vaness B.: “als ich Führerschein gemacht habe, war da 70. Habe immer noch Probleme, mich an weniger zu gewöhnen”. Nikolas W.: “wenn man die Geschwindigkeit auf einer der Hauptstrecken nach Bad Kreuznach von der Bundesstraße auf ein Niveau herunterdrosselt, was jenseits mancher Elektroroller in der Fußgängerzone liegt, die in wilden Kurven unbehelligt ihre Kreise ziehen, dann wird es mit der Relation der Mittel mehr als fragwürdig”. Kira P.: “ich denke da sollte man besser sein Auto schieben … Also ich bin für Schrittgeschwindigkeit”.
Joschua S.: “auch muss man ja mit E-Scooter schon bremsen. Drecksstadt einfacch”. Doris H.: “die Stadt wird immer ungeliebter. Aber typisch Bad Kreuznach”. Michael B.: “alles für die Abzocke vorbereitet”. Johannes S.: “20 km/h ist jetzt schon eine programierte Abzocke … Seit 20 Jahren in schlechtem Zustand … Nix gemacht … Und jetzt von 50 kmh auf 20 kmh … Lachhaft … Warum 20 kmh??? Sperrt doch die Strasse ganz … Ach nee, geht nicht. Sonst muss ja die Stadt die Sanierung alleine finanzieren!!!” Jörg L.:
“In Deutschland haben sich Bund, Länder und Gemeinden die letzten 20 Jahre nicht um unsere Infrastruktur gekümmert. Alles ist verkommen, weil das Geld des Steuerzahlers für Firlefanz ausgegeben wurde. Nicht für äußere und innere Sicherheit und nicht für Infrastruktur. Dafür wurden Stellenpläne aufgebläht und Bürokratiemonster geschaffen”. Ebru B.: “jo, damit es noch länger dauert in die Stadt zur Arbeit zu kommen!! Toll gemacht, als würden schon die Fahrradspuren nicht reichen, damit der Verkehr stockt, muss natürlich noch sowas kommen, was wieder voll unnötig ist!!
Wie die Baustellen die einfach nicht zu Ende kommen!! Also Bad Kreuznach und sein Verkehr ist das Schlimmste, was ich bisher erlebt habe!! Alles unnötig Stress verbreitend. Großer Dank an die Stadt. Bravo”. Patrick S.: “für was zahle ich Kfz-Steuer? Für dieses Schild? Sollten doch lieber mal die Straße reparieren”. Manu E.: “Straßenschäden sind doch in ganz KH und drumherum. Am besten die ganze Stadt sanieren”. Mathias R.: “ich fahre jetzt seit acht Jahren da lang. Die Straße hat sich meiner Meinung nach nicht verändert. War und ist schon immer schlecht”. Sandra K.:
“Demnächst stellen wir alle um auf Pferdefuhrwerk …” Ertan K.: “wser kommt den auf so ein Idee??? Der Grund warum ich das frage: damit wir Bürger wissen, wer dafür verantwortlich ist”. Klein S.: “ich ertrage das alles nicht mehr. Diese Dummheit”. Andraes W.: “alles Nötigung, jetzt steht dann irgendwann der Blitzer da und es wird abkassiert. Geschickt eingefädelt. Ganz Kreuznach besteht aus Schlaglöchern”. Es wäre zielführend und wünschenswert, wenn sich sowohl die hauptamtlichen als auch die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker*Innen mit diesen Sichtweisen ihrer Mitbürger*Innen beschäftigen würden, statt weiter auf “3 Affen!” zu machen.