Es gibt weltweit Länder, in denen der ÖPNV schlechter und unsicherer funktioniert, als bei uns. Indien etwa. Dort sterben Jahr für Jahr unzählige Menschen bei Bus- und Zugunglücken. Tausende werden dabei verletzt. Deutschland steht relativ besser da. Wer sich die Defizite beim hiesigen ÖPNV schönreden möchte, mag auf Indien verweisen. Wer anspruchsvoller ist und auch die enormen Steuergeldzuschüsse berücksichtigt, wird sich seriösere Vergleiche suchen. Etwa den mit Japan.
Dort wird ein Vielfach grösserer Teil der Bevölkerung mit Zügen und Bussen transportiert, als bei uns. Pünktlich. Kostgengünstiger. Mit besserem Service drumherum. Bei uns funktioniert der ÖPNV auf diesem Niveau nur für jene, die in führenden Positionen für schlechte Arbeit viel Geld verdienen. Beispiel gefällig? Der RNN-Newsletter. Wir muten uns seit einigen Monaten die Lektüre dieses “Informationsdienstes” zu. Schon die Sprache ist abschreckend.
Dann ist die mangelnde Aktualität zu beklagen. Beispiel: in der am 2.8.2024 versandten Ausgabe wird mitgeteilt, das “RE 3, RB 33: Züge entfallen in Tagesrandlage zwischen Kirn und Neubrücke (5. bis 8. + 12. bis 15.7.2024)”. Anfang August wird eine Meldung aus dem Juni veröffentlicht… Derartige Fehlleistungen sind kein Einzelfall. In Japan würde das zwei Mal passieren: das erste und das letzte Mal. Hier ändert sich nichts. Fehler passieren halt. Nicht überall natürlich.
Die Gehälter der RNN-Mitarbeitenden werden ausnahmslos pünktlich und in voller Höhe überwiesen. Da kommt es nicht zu Fehlern, Versäumnissen, Pannen u.ä. Unter letzteren müssen nur die Fahrgäste leiden. Die für die Kontrolle verantwortlichen Politiker*Innen kümmert das nicht. Sie plappern immer weiter von der Verkehrswende. Dabei bräuchte es eine Wende bei der Verantwortungskultur und der Arbeitsqualität in öffentlichen Verwaltungen und beim ÖPNV.